die wortkunde:
„Die lange Liste der Abzocker-Banken“ veröffentlichte Bild am Donnerstag. Die Institute zockten mit Strafzinsen Sparer ab, meint das Blatt. „Zocken“, „abzocken“ und „sich verzocken“ stehen noch nicht so lang in den modernen deutschen Wörterbüchern, wie man einer Sprachgeschichte der Jüdischen Allgemeinen entnehmen kann. Die Verben decken ein Feld von Bedeutungen ab, das sich von Glücks- und Computerspielen über „riskante Börsengeschäfte“ bis zum „Absahnen“ und zu „Einnahmen durch nicht ganz legale Mittel“ erstreckt. Das hebräische Wort für Lachen und Spielen wurde im Westjiddischen zu „zchoken“. Einen, der falsch spielt, nannte man einen „linken Zchokker“. Sind die Strafzinsen nehmenden Banker ebensolche? Abgezockt sind sie allemal. Ulrich Gutmair
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