Lea Streisand und das Kinderkriegen: Hätt' ich ein Kind

Zwei Freundinnen, eine Schwangerschaft, eine Adoption. Ein Roman übers Kinderkriegen und eine Geschichte über Geduld, Blut und Bürokratie. Und Schneewittchen.

Links ein Porträt von der Autorin und rechts ist das Buchcover abgebildet

Wie es ist, ein Kind zu wollen, aber keines zu bekommen Foto: Gerald von Foris/ Ullstein

„Sie werden keine Kinder bekommen“ – Praxis für Fertilitätsmedizin. Großzügiges Behandlungszimmer, helles Holz, Kunstdrucke an den Wänden. Der Satz glitt durch die Luft wie ein geschliffenes Messer, direkt in mich hinein. Die Worte durchbohrten meine Ohren, drangen in meinen Kopf, mein Mund schmeckte Metall, mein Atem stockte, mein Magen krampfte sich zusammen – mein nutzloser Bauch, der nicht fähig war, ein Kind auszutragen.

Wann: Mo., 14.03.2022, 18 Uhr

Einlass ab 17 Uhr

Wo: taz Kantine

Friedrichstr. 21

10969 Berlin

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Eintritt frei - Spenden erwünscht

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Anmeldung erforderlich

Aufgrund der geltenden Bestimmungen gibt es leider nur ein begrenztes Kontingent an Vor-Ort-Tickets. Bitte per Mail an buchung@taz.de mit Namen und Anzahl der gewünschten Tickets und dem Betreff „Hätt' ich ein Kind" anmelden. Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Zusätzlich zur Kantinenveranstaltung wird die Buchvorstellung live auf YouTube gestreamt: youtu.be/EG6HtBk0aIM

Die Ärztin sah mich über die Breite ihres gigantischen Schreibtisches hinweg an. Sie war so alt wie ich. Mitteendedreißig. Ihre Augen schwammen hinter runden Brillengläsern. Fang jetzt bloß nicht an zu heulen, dachte ich.

Ein Roman über zwei Freundinnen, Effi und Kathi, die Mütter werden – Effi durch Schwangerschaft, Kathi am Ende einer jahrelangen bürokratischen Odyssee durch Adoption, während sie gleichzeitig den Stiefmüttern in den Märchen der Brüder Grimm auf die Schliche kommt.

„Hätt‘ ich ein Kind“ ist Lea Streisands dritter Roman. Er geht der Frage nach, warum wir unbedingt Kinder wollen und woher jene unerfüllbaren Ansprüche an dieses merkwürdige Wesen namens Mutter kommen, die wir in zwei Jahren Pandemie von Regierung und Gesellschaft zur Genüge vorgesetzt bekommen haben. Die Heilige, die Gebende, die Unsichtbare. Zwei Jahre, in denen Kinderschutzorganisationen, Jugendämter und Pädagog:innen ununterbrochen darauf hingewiesen haben, dass die leiblichen Eltern NICHT in jedem Fall der beste Umgang für ihre Kinder sind.

Ein Buch voller literaturwissenschaftlicher Akribie und großer Erzählfreude. Und falls Sie dachten, Sie würden die Märchen der Brüder Grimm kennen, nehmen Sie das: Schneewittchen war blond!

Lea Streisand, geboren 1979, lebt, liest und schreibt in Berlin. Sie studierte Neuere Deutsche Literatur und Skandinavistik. Seit vielen Jahren erscheint ihre Kolumne „Immer bereit!“ bei der taz, jeden Montagmorgen ist ihre Hörkolumne „War schön jewesen – Geschichten aus der großen Stadt“ im radioeins zu hören. Ihr neuer Roman „Hätt' ich ein Kind“ ist, wie ihre beiden Romane „Hufeland, Ecke Bötzow“ und „Im Sommer wieder Fahrrad“ zuvor auch, im Ullstein Verlag erschienen.

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Moderiert wird der taz Talk von Doris Akrap. Sie ist seit 2008 Redakteurin bei der taz. Nach vielen unterschiedlichen taz-Stationen, arbeitet sie seit 2012 in der taz am Wochenende. Sie hat Religions- und Kulturwissenschaften sowie Südosteuropäische Geschichte zu Ende studiert, ist Herausgeberin der Jungle World, war Redakteurin der Sport-BZ, Mitgründerin der Hate Poetry und Mitinitiatorin von #FreeDeniz.

Wichtige Buchungshinweise:

Die Veranstaltung findet in der taz Kantine statt und wird zusätzlich live auf YouTube gestreamt. Aufgrund der bestehenden Hygieneregeln sind die Plätze in der Kantine beschränkt. Wir bitten Sie um eine Anmeldung über buchung@taz.de mit Namen und Anzahl der gewünschten Tickets sowie im Betreff die Angabe „Hätt' ich ein Kind“. Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Darüber hinaus legen Sie bitte am Einlass die folgenden Nachweise vor: Einen Nachweis über eine vollständige Impfung gegen Corona oder einen Genesenennachweis (nicht älter als 90 Tage) und zusätzlich einen tagesaktuellen negativen Schnelltestnachweis (2G+). Geboosterte Personen müssen keinen zusätzlichen Test vorlegen. Die Daten dieser Nachweise werden zudem mit Ihrem gültigen Ausweisdokument abgeglichen. Darüber hinaus ist das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht.

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