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Späti im Glück

Solidarität mit einem Spätkauf im Friedrichshainer Südkiez sorgt für Erfolg

Von Peter Nowak

„Wir Rudis wollen keinen Tag ohne unseren Späti“, stand als Forderung auf dem Transparent, hinter dem sich am Dienstagabend ungefähr 60 AnwohnerInnen des Rudolfplatzes versammelt haben. Eine Forderung, die wohl auch Erfolg haben wird.

Der Rudolfplatz befindet sich hinter dem S- und U-Bahnhof Warschauer Straße im Friedrichshainer Südkiez. Seit fast 18 Jahren versorgen sich viele AnwohnerInnen in dem von der Familie Nguyen betriebenen Spätkauf und Backshop am Rudolfplatz 6 mit den Waren des täglichen Bedarfs.

Daher war die Bestürzung groß, als bekannt wurde, dass beiden Läden zum Jahresende gekündigt wurden. Innerhalb weniger Tage wurde von NachbarInnen dann die Solidaritätskundgebung geplant und Olaf Saßmannhausen, ein Stammkunde des Spätis, hat in den letzten Tagen vor dem Laden über 200 Unterschriften gesammelt unter einem Brief an den Hauseigentümer, einen Berliner Arzt, in dem die Rücknahme der Kündigung gefordert wurde.

Die Intervention der solidarischen Nachbarschaft scheint erfolgreich. Während der Kundgebung wurde bekannt, dass die Hausverwaltung die Rücknahme der Kündigung von Spätkauf und Backshop zugesagt hat. Auch ihre Wohnung im Haus dort soll Familie Nguyen behalten. Die Nachricht wurde mit Applaus aufgenommen.

„Noch sind aber die neuen Verträge nicht unterschrieben“, dämpft Timor Steinke von der Stadtteilinitiative „Wem gehört der Laskerkiez?“ die Freude. „Sollte es aber zur Vertragserneuerung kommen, wäre das ein wunderschöner Erfolg einer spontanen nachbarschaftlichen Solidaritätsaktion mit dem Späti“, betont Steinke.

Die Nachbarschaftsinitiative leistete Unterstützung. Auch die Beschäftigten des Kinos Zukunft am Ostkreuz zeigten sich mit dem Späti solidarisch. Am 13. November planen sie eine Demonstration für den Erhalt ihres Kinos. Es wurde ebenfalls gekündigt.

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