Nach Festnahme auf Sardinien: Puigdemont reist nach Brüssel

Nach seiner Festnahme kehrt Kataloniens Ex-Regierungschef Carles Puigdemont nach Belgien zurück. Zu seiner Anhörung wolle er wieder nach Italien kommen.

Mann mit Anzug und Mundschutz geht eine Straße entlang

Will Ende der Woche wieder nach Italien reisen: Carles Puigdemont im italienischen Alghero Foto: Yara Nardi/reuters

BRÜSSEL afp | Der auf Sardinien kurzzeitig festgenommene katalanische Ex-Regierungschef Carles Puigdemont kehrt am Montag nach Belgien zurück. In Brüssel will er an einer Ausschusssitzung im EU-Parlament teilnehmen. Der EU-Abgeordnete ist Mitglied des Ausschusses für internationalen Handel.

Puigdemont kündigte aber an, Ende der Woche nach Sardinien zurückzukehren. Ein Gericht in Sassari will am 4. Oktober über einen Auslieferungsantrag Spaniens entscheiden. Er werde an der Anhörung teilnehmen, „denn jedes Mal, wenn ich von den Gerichten vorgeladen wurde, bin ich erschienen“, sagte Puigdemont.

Der 58-Jährige war nach seiner Ankunft auf der italienischen Mittelmeerinsel am Donnerstag auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls zunächst festgenommen worden, konnte das Gefängnis aber am Freitagabend wieder verlassen.

Am Samstag nahm er in der katalanisch geprägten Stadt im Westen der Insel an einem Kulturfestival teil. „Ich bin daran gewöhnt, von Spanien verfolgt zu werden“, sagte Puigdemont. „Aber es geht immer gleich aus: Ich bin frei – und ich werde weiter kämpfen.“

Der Politiker war der führende Kopf bei der Ausrufung der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien 2017. Nach seiner Absetzung durch die Zentralregierung in Madrid ging er im Oktober 2017 nach Belgien ins Exil, um der Strafverfolgung in Spanien zu entgehen. 2019 eroberte er ein Mandat im EU-Parlament, doch wurde seine Immunität später aufgehoben.

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