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Mit 20 Stundenkilometern in Richtung Nordwesten

Kleine Maßnahmen für die große Verkehrswende: Seit gestern ist die Martinistraße zum Teil nur noch in eine Richtung befahrbar. Die Auswirkungen aufs Verkehrsaufkommen in der City werden erfasst. Außerdem gibt es Kulturprogramm: Davon verspricht man sich, mehr junge Menschen in die Innenstadt zu locken

Mobilitätswoche

Am Donnerstag, 16. 9., beginnt die Mobilitätswoche mit Talks, Filmvorführungen und Workshops auf dem Martiniplatz.

Ab Freitag wird der Tiefer-Tunnel zum Spielort mit einem Skate-Parcours, Samstag ab 16 Uhr auch als Club für eine Party. Das Programm: www.erlebnisraum-martinistrasse.de

VonTeresa Wolny

Der Verkehrsversuch auf der Martinistraße geht seit gestern in die zweite Runde. Zwischen Brill und Langenstraße wird die eigentlich vierspurige und in den letzten Monaten zweispurige Straße zwischen Weser und Innenstadt bis zum 22. November eine Einbahnstraße. Zwischen Brill und Pressehaus kann man künftig nur noch Richtung Walle fahren, nicht mehr in Richtung des Weserstadions. Wie in den letzten Wochen gilt auf der Straße weiterhin Tempo 20. Ab November wird die Einbahnstraßenregelung wieder aufgehoben, bis zum Ende des Verkehrsversuchs im April bleibt die Straße aber zweispurig

Mithilfe von Verkehrszählungen will das Verkehrsressort von Senatorin Maike Schäfer (Grüne) prüfen, welche Regelung für eine fahrradfreundlichere und autoärmere Innenstadt am besten geeignet ist. „Bevor wir viel Geld für den Umbau in die Hand nehmen, brauchen wir solide Daten darüber, wie sich die Verkehrsströme entwickeln“, so Jens Tittmann, Pressesprecher des Ressorts. Bis 2030 soll die gesamte Bremer Innenstadt autofrei sein, so steht es im Koalitionsvertrag.

Außerdem sollen mehr jüngere Menschen ins Zentrum gelockt werden – etwa mit der temporären Surfwelle, den Liegestühlen und dem Rollrasen, die Ende Juli in der Martinistraße allen nicht-Autofahrenden das Leben verschönert hatten. Aktuell gibt es auf der Martinistraße unter anderem ein temporäres Café und zwei Holzplateaus, von denen aus Fla­neu­r:in­nen sich das ganze verkehrsberuhigte Treiben von oben anschauen können. Am Donnerstag startet außerdem die „Mobilitätswoche“ mit Ausstellungen, Filmen und einem Klapprad-Rennen.

Zum Versuch in der Martinistraße gehört auch die vorgezogene und seit letzter Woche bestehende Einbahnstraßenregelung in der Straße am Wall. Kritik daran gab es nicht nur von der Opposition. Auch SPD und Linke hatten Anstoß an der mangelnden Kommunikation mit Einzelhandel und An­woh­ne­r:in­nen genommen.

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