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Sternfahrt muss Tunnel auslassen

Tausende beteiligten sich an der jährlichen ADFC-Aktion für sicheren Radverkehr – aber durch den Autobahntunnel durften sie diesmal nicht

Mit einer Sternfahrt durch weite Teile Berlins haben am Sonntag Tausende Menschen mit ihren Fahrrädern für eine Verkehrswende demonstriert. Die traditionelle Fahrrad-Sternfahrt des Fahrradclubs ADFC stand unter dem Motto: „Die Zukunft beginnt heute – Verkehrswende jetzt“. Konkrete Zahlen gab es bei Polizei und ADFC zunächst nicht, der Verband hatte die Schätzung pandemiebedingt mit bis zu 15.000 niedrig angesetzt. Auf Videos und Bildern war zu sehen, dass sich die Protestierenden weitgehend an die vom Verband vorgegebene Maskenpflicht hielten.

Von mehr als einem Dutzend Startpunkten am Stadtrand aus fuhren die Radler auf mehreren Strecken in Richtung Innenstadt zur Abschlusskundgebung zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor. Auch aus Brandenburg machten sich Fahrradkolonnen auf den Weg nach Berlin. Teile der Strecken führten auch über die Autobahn Avus im Westen Berlins und über die Stadtautobahn in Tempelhof und Neukölln. Allerdings hatte die Polizei es den Teilnehmern der Sternfahrt untersagt, wie geplant (und in anderen Jahren bereits praktiziert) durch den Britzer Tunnel zu fahren – aus Sicherheitsgründen, wie die Polizei dem rbb am Freitag bestätigt hatte. Dem Tagesspiegel sagte die Polizei, dass im Fall einer Panik nicht ausreichend Fluchtwege zur Verfügung stünden, sodass „eine Vielzahl an Verletzten“ zu befürchten sei.

Umweltverbände kündigten an, dieses Verbot gerichtlich prüfen zu lassen. Die Sternfahrt wurde daher über die Buschkrug­allee geleitet. Auch die Fahrraddemo gegen den Ausbau der A 100 hatte den Britzer Tunnel am Sonnabend schon südlich umfahren müssen und daher nur einen kleinen Teil ihrer Route auf der Autobahn zurücklegen können.

Der ADFC forderte die konsequente Umsetzung des Mobilitätsgesetzes und mehr Platz für sicheres Radfahren. (taz, dpa)

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