taz🐾sachen: Irak: Projekt für Journalistinnen
Die Idee entstand während einer taz-Reise, beim Besuch des Frauenradios NWE Dange („Neue Stimme“) im nordirakischen Halabja. Aus einem winzigen Studio senden Frauen täglich neun Stunden ein Programm insbesondere für Geflüchtete in nahen Camps.
Die Panter Stiftung wollte sie und andere Journalistinnen aus dem Nordirak unterstützen. Mit Corona kam die Chance, ein Online-Projekt für Frauen aus dem ganzen Irak zu entwickeln. Finanziell unterstützt vom Auswärtigen Amt, begann der Workshop im Oktober 2020. Alle zwei Wochen diskutieren 18 Journalistinnen seither über Themen, die meist männlichen Journalisten vorbehalten sind: Korruption, Klimawandel, Diskriminierung. Auch irakische Journalistinnen fordern gleiche Rechte, sie wollen über Krieg berichten dürfen, verlangen gleiche Bezahlung und möchten vielleicht mal Chefredakteurin werden. Nur haben sie es besonders schwer. Daher der Workshop „for women only“.
Die dreisprachige Kommunikation ist ebenso kompliziert wie vielfältig. Auf Video-Treffen wird simultan auf Englisch, Arabisch, Kurdisch übersetzt. Danach arbeiten Redakteurinnen mit den Autorinnen an Texten, die im Panter Blog und auf einer irakischen Seite veröffentlicht werden. Zwischen den Meetings wird munter palavert in einer Telegram-Gruppe oder bei persönlichen Treffen einiger Frauen. Wir sind überrascht, wie gut es läuft. Und wenn die Pandemie im Herbst hoffentlich größtenteils überwunden sein wird, hoffen wir, die Gruppe im November 2021 in Berlin begrüßen zu können. Petra Bonhoeft
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