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das portraitAnnett Nack-Warenyciaund Torsten Teichertmachen Revolution

Aus Handelskammer-Rebellen wurden Au­to­r:in­nenFoto: Manuela Korinth

Welche Utopien sind notwendig, um sich die Zukunft vorzustellen? Mit Fragen wie dieser setzen sich Annett Nack-Warenycia und Torsten Teichert in ihrem Buch „It’s the future, stupid“ auseinander, das am 23. April im VSA-Verlag erscheint. Die zwei Hamburger Un­ter­neh­me­r:in­nen hatten sich 2017 kennengelernt, als sie als „Rebellen“ in die Hamburger Handelskammer einzogen, mit dem Ziel, die Pflichtmitgliedschaft für Gewerbetreibende zu beenden. Eine kleine Revolution, die scheiterte. Bei einem Kaffee nach dem Plenum bemerkten die beiden ihren gemeinsamen Reflektionsbedarf. Sie beschlossen, ihre Erlebnisse in Form eines Buchs aufzuarbeiten. Und zwei Wirtschafter:innen, die den Neoliberalismus grundlegend hinterfragen, die fallen erst mal auf.

Die Kauffrau und Soziologin Nack-Warenycia begründet ihre Position damit, dass sie sich im Arbeitsumfeld als Kleinunternehmerin oft gedemütigt fühlte: von den großen Kon­kur­ren­t:in­nen auf dem Markt, die es Unternehmen wie ihrer auf Büromöbel spezialisierten Familienfirma im ausufernden Wettbewerb zunehmend schwerer machen. Der Entschluss, ein Buch zu schreiben, hing für die zweifache Mutter an der Überlegung, unternehmerisch nur noch das zu machen was sie für richtig hielt – mit dem Risiko, das Geschäft im Zweifel aufzugeben. Neben ihrer Arbeit engagiert sie sich unter anderem in der Gemeinwohlökonomie und ist Mitglied des Koordinationskreises des Hamburger Zukunftsrates.

Ihr Mitautor Torsten Teichert ist promovierter Literaturwissenschaftler und hat früher Politiker:innen beraten, bevor er eine Filmförderung leitete und schließlich begann, in der Wirtschaft zu arbeiten. Seit 2018 ist er als Investor und Berater tätig. Er beschreibt sich selbst als politisch links und begreift sein Arbeitsumfeld infolgedessen als einen Ort, an dem er sich offen als Teil eines politisch anderen Lagers versteht. Seine linken Ansichten entsprächen einer grundsätzlich systemkritische Haltung, wofür er sich gegenüber seinen zwei Kindern des Öfteren erklären musste. Er sagte ihnen, das seien eben die Widersprüche des Alltags, mit denen er leben könne.

Die auf den ersten Blick rein wirtschaftlich bewanderten Au­to­r:in­nen hoffen, mit ihrem Buch die großen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen voranzutreiben, an deren Notwendigkeit sie keinen Zweifel haben. Emmy Thume

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