Berlin hat beim Stoff die Wahl

BerlinerInnen können Impfstoff wählen. Zweites Impfzentrum startet

In Berlin steht in der kommenden Woche die Eröffnung eines weiteren Impfzentrums im Stadtteil Wedding an. Dadurch sollen die Berliner anders als Bewohner anderer Bundesländer die Möglichkeit haben, sich für einen von mehreren Impfstoffen zu entscheiden, wie Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ankündigte. Die Menschen müssten sich dann für ein bestimmtes Impfzentrum anmelden. „Wir haben zurzeit eine Sortierung der Impfzentren nach Impfstoff“, sagte Kalayci am Samstag in einem RBB-Bericht. So werde in dem bereits geöffneten Impfzentrum in der Veranstaltungshalle Arena in Treptow der Stoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer geimpft.

Im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding, das laut Medienberichten am Donnerstag öffnen soll, soll der von Moderna verabreicht werden. Als Nächstes könnte ein Zentrum mit dem Biontech-Impfstoff auf dem Messegelände in Charlottenburg-Wilmersdorf folgen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor gesagt, wer vom Staat eine Impfung gegen Corona angeboten bekomme, werde sich den verabreichten Impfstoff vorerst nicht aussuchen können. Eine solche Auswahl zu treffen sei aufgrund der derzeit noch herrschenden Knappheit „im Moment und auch absehbar“ nicht möglich.

Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid vermisst ein Impfkonzept für die breite Berliner Bevölkerung. Der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca werde wahrscheinlich zeitnah zugelassen, sagte er. Anders als die Impfstoffe der Hersteller Biontech und Moderna lasse er sich wegen einer einfacheren Logistik auch in Arztpraxen einsetzen. „Für diese Breite gibt es in Berlin aber bisher kein Impfkonzept.“ Ähnlich hatte bereits die Kassenärztliche Vereinigung argumentiert. (dpa)