Jessica Rosenthal neue Juso-Chefin

Von Stefan Reinecke

Bei den Jusos hat die Nach-Kühnert-Ära begonnen. Jessica Rosenthal, Gesamtschullehrerin aus Bonn, führt nun den SPD-Partei­nachwuchs. Die 28-Jährige hat in der Briefwahl 77,8 Prozent der Stimmen erhalten. Ihre Vize, die Berliner Doktorandin Ferike Thom, schnitt mit 86 Prozent besser ab.

Rosenthal gilt als eloquent und versteht sich auf deftige Ansagen. 2018 bezeichnete sie CSU-Innenminister Horst Seehofer mal als „Vollidiot, Spalter und Hetzer“. Doch sie beherrscht auch den ausweichenden Politsprech. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz kam in ihrer Rede am Freitag im Berliner Willy-Brandt-Haus nicht vor. Mit ihm hat Rosenthal ihren Frieden gemacht, eher widerwillig und spät. Klar ist: Kühnerts Fußstapfen sind sehr groß. Die Jusos, die die NoGroKo-Kampagne anführten, sind einflussreicher als früher. Die SPD-Jugend werde nicht „langweilig und brav“, versicherte Rosenthal.