: Alle sollen digital sein
Diakonie möchte den Zugang zu Internet und Computern erleichtern
Digital dabei zu sein, sei heute Teil des Existenzminimums. Deshalb fordert die Diakonie ein Milliardenprogramm, um allen Menschen in Deutschland Zugang zu Computern und Internet zu verschaffen, erklärte der evangelische Wohlfahrtsverband am Dienstag in Berlin.
Die Coronapandemie habe den Handlungsdruck erhöht. Menschen, die in Armut oder in prekären Verhältnissen leben, seien ohne Computer und Internet von fast allem ausgeschlossen, angefangen von Behördengängen bis hin zu digitalen Beratungs- und Kulturangeboten sowie Freundestreffen.
Dramatisch sei die Situation für SchülerInnen, sagte Vorstandsmitglied Maria Loheide. Bei Homeschooling, Unterrichtsausfall, Quarantäne oder Unterricht im Wechselmodell brauchten alle Schülerinnen und Schüler einen Computer und einen Drucker, erklärte Loheide. Dies sei aber im Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder aus armen Familien nicht vorgesehen. Die Diakonie fordert deshalb eine digitale Grundversorgung, die über den Digitalpakt für Schulen bisher keine Endgeräte bekommen haben. Binnen vier Jahren müsse allen Bevölkerungsgruppen öffentliches WLAN und eine digitale Mindestausstattung aus Computer oder Laptop mit einem Drucker flächendeckend zur Verfügung stehen. Bund, Länder und Kommunen müssten handeln. Der Verband kalkuliert die Kosten für die öffentliche Hand auf sechs Milliarden Euro.
In den Hartz-IV-Regelsätzen werden seit Jahresanfang erstmals 38,89 Euro im Monat für die Handynutzung berücksichtigt, weil sie zum soziokulturellen Existenzminimum zählten. (epd)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen