piwik no script img

Nix da querstänkern!

Das Ordnungsamt untersagt den für Samstag als „Freiheits-Feier“ angekündigten Aufmarsch der Virus-Fans. Die hatten europaweit mobilisiert, um gegen die Pandemie-Eindämmung demonstrieren zu können

Das Ordnungsamt hat eine für Samstag angekündigte Großdemo der sogenannten Querdenken-Bewegung gegen die Coronapolitik verboten. Es gehe um zwei Veranstaltungen vor dem Bahnhof sowie auf dem Marktplatz, bei denen mit insgesamt 30.000 Teilnehmer*innen zu rechnen sei, teilte die Innenbehörde am Dienstag mit.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) betonte, die Bremer*innen versuchten seit Wochen unter teils großen persönlichen und wirtschaftlichen Opfern, die Infektionsrate wieder unter ein beherrschbares Maß zu drücken und jeden unnötigen Kontakt zu vermeiden. „Vor diesem Hintergrund ist es hanebüchen und geradezu irre, was diese Leute unter Leugnung aller Fakten und Gefahren in Bremen planen.“

Das Ordnungsamt verhindere mit seiner Entscheidung womöglich eine Massenansteckung mit schwerwiegenden Folgen für viele auch unbeteiligte Menschen, verteidigte Mäurer die Entscheidung. Zudem diene die „Querdenker“-Bewegung als Agitationsfeld für Kräfte aus dem rechten Spektrum. Sowohl in Leipzig als auch in Berlin hatten diese bei ähnlich gelagerten Demos zu massiven Ausschreitungen angestachelt. Die Bremer Organisator*innen sind mit den dortigen Anmelder*innen vernetzt, viele der vorgesehenen Redner*innen waren auch im Vorfeld der dortigen Krawalle aufgetreten.

Ob die Querstänker*innen juristisch gegen das Demo-Verbot vorgehen, ist offen: Beim Bremer Verwaltungsgericht war bis Dienstagabend noch kein Antrag auf Rechtsschutz eingegangen. Sollte es dennoch zu einer Demonstration kommen, ist laut Innenbehörde mit erheblichen Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet zu rechnen. Die Polizei bereite sich auf einen Großeinsatz vor und werde von Kräften aus anderen Ländern und der Bundespolizei unterstützt. (dpa/taz)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen