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das portraitThorsten Althausfürchtet Multikulti

Lässt die Maske fallen: Thorsten AlthausFoto: AfD

Vom Lehrerpult zum Bundestag – und das mithilfe der AfD: Der Oberstudienrat Thorsten Althaus möchte politische Karriere machen. Im Dezember plant der Beisitzer im niedersächsischen Landesvorstand, sich für seine Partei zur Bundestagswahl 2021 aufstellen zu lassen. Der Lehrer am Hölty-Gymnasium und dem ­Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium in Celle ist weder rhetorisch noch inhaltlich zurückhaltend. Das führte nun im Schulbetrieb zu kritischen Nachfragen.

An den Gymnasien kursiert ein Videomitschnitt von Althausens Bewerbungsrede für das Vorstandsamt. Auf dem Landesparteitag im September sagte der Geschichtslehrer und Reserveoffizier: „Wenn ich aus meinem Büro auf den Pausenhof schaue, dann sehe ich dort unsere Schüler spielen. Und ich denke mir jedes Mal, verdammt noch mal, es darf nicht sein, dass wir unsere Jugend in die Hölle der multikulturellen Gesellschaft schicken!“ Unter Applaus legt er nach: „Wir müssen unser Land retten!“ Nun fragen sich Schüler*innen, ob Althaus sie fair benoten würde, heißt es aus der Schüler*innenvertretung am Kaiserin-­Auguste-Viktoria-Gymnasium.

An den Schulen soll der AfD-Politiker allerdings nicht agitiert haben, erklärte die Sprecherin der Landesschulbehörde, Bianca Trogisch, dem NDR. Die Leiterin des Hölty-Gymnasiums, Monika Nerrter, sagte, dass Althaus zu den dienstältesten Kolleg*innen gehöre und sich immer korrekt verhalten hätte. Die Cellesche Zeitung berichtete aber, dass eine Elternbeschwerde vorliege.

Im AfD-Landesverband hat Althaus sich für Jens Kestner als neuen Landesvorsitzenden stark gemacht. Kestner, der sich gegen Dana Guth durchgesetzt hatte, gehört zu dem offiziell aufgelösten „Flügel“ um den Thüringischen Landtagsfraktionsvorsitzenden Björn Höcke und versteht sich als „Patriot“. Ganz auf Landesparteilinie beteiligt Althaus sich auch an einer Kampagne, die den „Maskenzwang in Niedersachsen“ abschaffen will. Die Maske vom Gesicht ziehend lächelt er von einem AfD-Plakat mit dem Slogan „Schluss mit der Corona-Panik“. Andreas Speit

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