piwik no script img

Draußen nur Maske

Bezirke bereiten sich auf die Outdoor-Maskenpflicht vor

Nach dem Senatsbeschluss einer Maskenpflicht für Märkte und zehn belebte Straßen in Berlin bereiten die Bezirke deren Umsetzung vor. Auf der Karl-Marx-Straße in Neukölln begannen Mitarbeiter des Ordnungsamts bereits am Dienstag, Passanten auf die ab Samstag geltende Regel hinzuweisen. Das soll in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Zudem sei geplant, flächendeckend Graffiti-Piktogramme und Hinweise in verschiedenen Sprachen auf den Gehwegen aufzubringen, sagte ein Sprecher des Neuköllner Bezirksamtes. „Die Karl-Marx-Straße ist knapp drei Kilometer lang – also sprechen wir über fast sechs Kilometer Gehwege.“

Für die Wochenmärkte in der Spandauer Altstadt plant das dortige Bezirksamt, die Kunden mit Informationstafeln und zusätzlichen Schildern an den Ständen auf die neuen Regeln aufmerksam zu machen. Geplant sind auch Abstandsmarkierungen und weitere Spuckschutzscheiben bei den Lebensmittel-Verkaufswagen, wie ein Sprecher sagte.

Vorerst nur mahnen

Andere Bezirke sind noch nicht so weit, planen wie Charlottenburg-Wilmersdorf keine Beschilderungen oder verweisen darauf, dass ihnen die neue Verordnung noch nicht vorliege. Allerdings kündigten sie Kontrollen der Ordnungsämter an, wobei diese womöglich nicht sofort auf Bußgelder setzen. „Ob es nur Ermahnungen geben wird oder Bußgelder verhängt werden, wird von der konkreten Situation abhängen“, sagte der Vize-Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Michael Karnetzki (SPD). „Ermahnungen werden sicher am Anfang häufiger ausgesprochen werden, bis man davon ausgehen kann, dass alle wissen, dass die Maskenpflicht existiert.“ Auch Friedrichshain-Kreuzberg kündigte an, „mit Augenmaß“ vorzugehen.

Zur Eindämmung der Coronapandemie hatte der Senat am Dienstag eine Maskenpflicht für Wochen- und Weihnachtsmärkte, zehn Einkaufsstraßen, Shoppingmalls und Warteschlangen beschlossen. Zu den betroffenen Straßen gehören neben der Karl-Marx-Straße unter anderem der Kurfürstendamm, die Friedrichstraße in Mitte, Wilmersdorfer sowie Bergmannstraße und die Altstadt Spandau.

In Berlin liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen inzwischen bei 103,1 (Mittwoch, Quelle RKI) und damit deutlich über dem Schwellenwert von 50. Daher hatte der rot-rot-grüne Senat am Dienstag die Maskenpflicht ausgeweitet und strengere Obergrenzen für private Zusammenkünfte beschlossen: Ab Samstag dürfen sich draußen nur noch 25 statt bisher 50 Menschen treffen, drinnen statt bisher zehn Menschen nur noch Angehörige eines Haushalts plus maximal fünf andere Personen. (dpa)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen