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Bodycams für Feuerwehr

Berlins Feuerwehrleute sind immer häufiger direkten Angriffen ausgesetzt

Angesichts regelmäßiger Übergriffe auf Feuerwehrleute hat die Berliner Feuerwehr mehr Widerstand gegen Werteverfall und Gewalttaten gefordert. „Wir müssen in der Gesellschaft ein anderes Wertesystem herstellen, um diese Fälle zu vermeiden“, sagte Vize-Chef Karsten Göwecke am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Nach der jüngsten Jahresbilanz gab es vergangenes Jahr 211 Angriffe auf Feuerwehrleute – im Schnitt alle 42 Stunden.

Göwecke sagte, er werde inzwischen bereits bedauert, wenn er privat erzähle, dass er bei der Feuerwehr sei. Intern habe man bereits die Betreuung der Mitarbeiter ausgebaut und verbessert. Bekannt ist, dass Pöbeleien und Übergriffe oft von betrunkenen Schaulustigen bei nächtlichen Einsätzen ausgehen.

Feuerwehrleute sollen daher künftig mit Bodycams – kleinen Kameras an der Kleidung – ausgerüstet werden. Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte: „Die Rechtsgrundlage schaffen wir gerade.“ Er habe den „Ehrgeiz“, bis Ende 2021 den Probebetrieb zu beginnen und das Projekt in der nächsten Legislaturperiode umzusetzen.

Die Zahl der Krankenwagenfahrten, Rettungs- und Löscheinsätze stieg vergangenes Jahr auf 478.281. Das waren rund 14.000 mehr als im Vorjahr. Nur bei einem Bruchteil der Alarmierungen ging es um Brände (6.688). Diese Zahlen waren bereits bekannt.

Innensenator Geisel entschuldigte die durchschnittlich etwas längeren Wartezeiten auf Feuerwehrsanitäter mit der gewachsenen Stadt und fehlendem Personal. Man sei „nicht zufrieden“ mit den Zeiten zwischen Alarm und Eintreffen. Die Rettungswagen brauchen aktuell im Durchschnitt 10,08 Minuten bis zum Eintreffen. Ziel sei aber, in 90 Prozent der Einsätze in weniger als 10 Minuten da zu sein. Das wird aber nur in knapp 57 Prozent der Fälle erreicht. (dpa)

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