Versuchte Entführung von Venezuelas Staatschef: 20 Jahre Haft für US-Söldner
Sie wollten Nicolás Maduro in die USA verschleppen, doch die Aktion scheiterte. Jetzt sind Luke Denman und Airan Berry zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden.
CARACAS dpa/afp | Nach einer gescheiterten Kommandoaktion zur Entführung von Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro sollen zwei beteiligte US-Söldner verurteilt worden sein. der 34-jährige Luke Denman und der 41-jährige Airan Berry hätten sich zu ihrer Verantwortung bekannt und zugegeben, Verbrechen der Verschwörung, des illegalen Waffenhandels und des Terrorismus begangen zu haben, schrieb der venezolanische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab auf Twitter am Freitag. Deshalb seien sie zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt worden. Die Anhörung gehe mit weiteren Angeklagten weiter.
Das „Recht auf Verteidigung“ sei ignoriert worden, schrieb dagegen der Menschenrechtsanwalt Alonso Medina Roa auf Twitter.
Im Mai waren nach offizieller Darstellung mehrere bewaffnete Gruppen von Kolumbien aus in Venezuela eingedrungen. Mindestens acht Menschen wurden bei Kämpfen mit Sicherheitskräften demnach getötet, zahlreiche weitere festgenommen. Hinter der „Operation Gedeón“ soll die vom früheren US-Elitesoldaten Jordan Goudreau geleitete Söldnerfirma Silvercorp stecken. Offenbar wollten die Söldner Maduro festsetzen und in die Vereinigten Staaten bringen, wo er wegen Drogenhandels angeklagt und ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wurde. Die Generalstaatsanwaltschaft beantragte weitere 22 Haftbefehle gegen mutmaßliche Mittäter.
Die USA bestritten jegliche Beteiligung ihrer Regierung an dem angeblichen Invasions- und Umsturzversuch. Der Vorfall hatte die angespannten Beziehungen zwischen den USA und Venezuela weiter belastet.
Denman und Berry, deren Festnahme in dem Fischerdorf Chuao erfolgt war, wurden seitdem mehrere Male im venezolanischen Staatsfernsehen vorgeführt, als Beweis, dass doch etwas dran sei an den Behauptungen von venezolanischer Seite, die USA würden aktiv die Absetzung von Maduro betreiben. Laut der Nachrichtenseite des TV-Senders ABC sagte US-Außenminister Mike Pompeo, dass die Vereinigten Staaten alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um eine Freilassung der beiden Verurteilten zu erreichen. Der ehemalige Green Beret Airan Berry hatte zuletzt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern im fränkischen Schweinfurt gelebt.
Leser*innenkommentare
Pfanni
Wann soll denn dieser Entführungsversuch stattgefunden haben? Aus dem Bericht geht es nicht hervor, und aus Presse / Funk / und Fernsehen ist mir das nicht bekannt. Oder ich habe es überlesen / überhört.
Jakob Cohen
@Pfanni Ja überlesen und überhört!
Berliner Berlin
@Jakob Cohen Wenn das alles ist, was Sie zur Frage beizusteuern haben, sollten Sie sich vlt. mal selbst hinterfragen, wieso Sie hier posten. Dem Meinungsaustausch scheint es jedenfalls nicht zu dienen.
Andere sind da glücklicherweise deutlich kommunikativer.
BlackHeroe
@Pfanni Schweinebucht 2.0 nicht mitbekommen ?
Wer aktiv Kopfgelder aussetzt und Söldner aus USA gefasst werden, kann sich Dementis eigentlich auch schenken. Aber in manchen Fällen wird halt auch weggeschaut.
s.u.a.:
taz.de/Soeldner-ge...81892&s=venezuela/
Berliner Berlin
@BlackHeroe Das ist ja das Wesen eines Söldners, den können Sie für solche Aktionen buchen, als USA oder Lisschen Müller. Welchen Pass der hat spielt keine Rolle.
BlackHeroe
@Berliner Berlin Natürlich spielt der Pass eine Rolle, mehr als woanders. Denn "Lisschen Müller" würde sich durch den eigenen Pass schwer schuldig machen. Egal ob als Auftraggeberin oder Nehmerin.
Andere Staaten halten das traditionell anders. Allerdings wird sich trotzdem wohl keine Buchung finden lassen.
el presidente
@BlackHeroe Lächerliche (linke) Verschwörungstheorie.
Um Figuren wie Maduro zu beseitigen, reicht ein Koffer mit Bargeld. Das er noch da ist, zeigt nur, dass es noch andere Zahler gibt als die Gringos.
Fidel Castro war ein anderes Kaliber als so eine Witzfigur. Gegen Fidel halfen weder Bargeld noch Söldner. Aber ist eine andere Geschichte.
yurumi
@el presidente @el Presidente: und wieder ist der Versuch da, etwas zu diskreditieren.....
Auch wenn manche es nicht wahr haben wollen, aber die ULTRA RECHTE wollen MIT VIEL KAPITAL in Südamerika erneut an der Macht kommen.
warum_denkt_keiner_nach?
@el presidente Die Verurteilung wurde in den meisten Medien kaum erwähnt. Wenn es den geringsten Zweifel an den Vorgängen gäbe, wäre es die Hauptmeldung gewesen.
Die haben sich so dämlich angestellt, dass es schon fast lustig ist.