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Burger, Pommes, Chips: TV-Werbung für Kinder in der Kritik

Grünen-Politikerin fordert Umdenken bei Werbespots. Ministerin Klöckner hält mehr Regulierung für sinnvoll

Im Kampf gegen Übergewicht und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken hat die Grünen-Politikerin Kirsten Kappert-Gonther eine Einschränkung der Werbung für Junkfood im Fernsehen gefordert. „Werbung für stark zuckerhaltige Produkte und ungesunde Lebensmittel muss reguliert werden“, sagte die Sprecherin für Gesundheitsförderung der Grünen-Fraktion im Bundestag am Mittwoch dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Gerade Kinder und Jugendliche seien besonders empfänglich für Werbung, sagte Kappert-Gonther. Sie müssten besser vor Produkten geschützt werden, die nicht den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für ausgewogene Ernährung entsprechen. Auch eine Deklarierung von Zucker, Salz und Fett in Fertiglebensmitteln, verbindliche Reduktionsziele und steuerliche Anreize zur Verringerung dieser Inhaltsstoffe forderte die Medizinerin.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zeigte sich offen für den Vorstoß: „Wir müssen an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung stärker in den Blick nehmen“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren seien übergewichtig. Ihr Ministerium werde prüfen, ob die neueren Regelungen des Jugendmedienschutzes ausreichten, um sie besser zu schützen.

Derzeit seien die Bundesländer ohnehin gerade mit Änderungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags befasst; dies betreffe auch die an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung. Ihr Ministerium habe den Deutschen Werberat schon aufgefordert, künftig verantwortungsbewusster zu handeln. Die Ministerin bekräftigte: „Um unsere Kinder zu schützen, muss der Staat in bestimmten Fällen regulierend eingreifen.“ (epd)

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