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Soziale Spaltung wächst

Das Pestel-Institut sieht Bedarf für Hunderttausende Sozialwohnungen. Der Bedarf steigt kontinuierlich

Menschen mit geringem Einkommen haben nach einem Gutachten immer schlechtere Chancen, eine bezahlbare Mietwohnung zu bekommen. Das Pestel-Institut in Hannover geht davon aus, dass rechnerisch mindestens 6,3 Millionen Haushalte für eine Sozialwohnung infrage kämen, weil sie unter den entsprechenden Einkommensgrenzen liegen. Das sind 700.000 mehr als vor acht Jahren. Dazu trägt bei, dass in dieser Zeit viele Menschen in die Städte gezogen sind, wo die Mieten stark stiegen.

„Die soziale Schere schneidet immer tiefer in den Wohnungsmarkt“, sagte Robert Feiger, der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die das Gutachten in Auftrag gegeben hat. Notwendig seien mehr Sozialwohnungen und dass die Löhne mit der Preisentwicklung beim Wohnen Schritt halten. Bis 2030 müssten jährlich 160.000 dauerhafte Sozialwohnungen geschaffen werden.

Trotz Milliarden-Förderung sinkt jedoch die Zahl der günstigen Sozialwohnungen in Deutschland seit Jahren. Ende 2018 waren es knapp 1,2 Millionen – in der alten Bundesrepublik waren es noch fast 4 Millionen. Bei diesen Wohnungen sind die Mieten staatlich reguliert. Nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dürfen dort wohnen.

Allerdings fallen die Wohnungen nach einiger Zeit, üblicherweise nach 30 Jahren, aus dieser Bindung und können ganz normal vermietet werden. Es müssten wieder mehr als zwei Millionen sein, forderte die Baugewerkschaft. (dpa)

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