Corona-Infektionsherd in Mamming: Söder warnt vor Leichtsinnigkeit

Bayerns Ministerpräsident mahnt angesichts steigender Corona-Zahlen zu Vorsicht – und will verpflichtende Tests für Urlauber. Bauernhöfe werden bald öfter kontrolliert.

Touristen liegen am Strand

Söder fordert verpflichtende Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten Foto: Andreas Gebert/dpa

MÜNCHEN epd/dpa | Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach dem Corona-Ausbruch unter Erntehelfern im bayrischen Mamming vor Leichtsinn, Unvernunft und mangelnder Vorsicht im Umgang mit dem Virus gewarnt. „Corona kommt schleichend zurück, aber mit aller Macht“, sagte Söder am Montag in München. Es habe in den vergangenen Tagen und Wochen teilweise auch bewusste Verstöße gegen Hygienekonzepte und Regeln gegeben. Man müsse nun aufpassen, dass aus vielen Einzelfällen keine zweite Infektionswelle werde.

Söder bekräftigte außerdem seine Forderung nach verpflichtenden Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten. Zugleich richtet Bayern an mehreren Autobahn-Grenzübergängen zu Österreich freiwillige Teststationen ein – ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg.

Verpflichtende Tests seien nötig für Rückkehrer an Flughäfen, sagte der CSU-Chef am Montag in München. Der Bund müsse dafür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können, sagte er.

Zudem müssten die Risikogebiete noch einmal neu regional überprüft werden – auch in Europa. Freiwillig können sich Passagiere, die an den Flughäfen München und Nürnberg ankommen, seit dem Wochenende kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 testen lassen. 1.500 Menschen haben dieses Angebot nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) schon angenommen.

Verpflichtende Tests auch für Erntehelfer

Söder forderte die Menschen in Bayern dazu auf, weiter und wieder mehr Vorsicht walten zu lassen – im privaten Bereich ebenso wie etwa im Urlaub oder am Arbeitsplatz. Er appellierte an die Bevölkerung, sich an die bekannten Regeln zu halten: Abstand halten, Desinfektion, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Zugleich baue man weiterhin die ohnehin schon erhöhten Testkapazitäten aus. In entsprechenden Fällen seien außerdem Quarantänemaßnahmen nötig. „Wir können Corona nicht komplett verhindern“, es gehe ums Eindämmen.

Der Ministerpräsident kündigte zudem einige Verschärfungen an. So würden alle landwirtschaftlichen Betriebe mit Erntehelfern „in noch kürzeren Intervallen“ auf ihre Hygienekonzepte hin überprüft. Auch würden alle Saisonarbeiter nun verpflichtend getestet werden. Der Bußgeldrahmen werde von bislang 5.000 Euro auf nun 25.000 Euro bei Verstößen gegen Auflagen erhöht.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass sich im niederbayerischen Mamming mindestens 174 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert haben. Der betroffene Betrieb wurde vom Landkreis Dingolfing-Landau unter Quarantäne gestellt, keiner der 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darf das Gelände verlassen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

▶ Alle Grafiken

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.