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Missbrauch vor Gericht

Prozess gegen einen Mann aus Bergisch Gladbach eröffnet

Vor dem Landgericht Köln hat am Montag der Missbrauchsprozess gegen einen Bergisch Gladbacher begonnen, dessen mutmaßliche Taten die Ermittler zu einem weitverzweigten Netzwerk von Pädokriminellen führten. Nach der Anklageverlesung äußerte sich der 43-Jährige unter Ausschluss der Öffentlichkeit erstmals zu den Vorwürfen sexuellen Kindesmissbrauchs, der Vergewaltigung und der Verbreitung von Kinderpornografie.

Die Staatsanwaltschaft Köln legt dem gelernten Koch und Hotelfachmann 79 Straftaten „in unterschiedlichen Fallkonstellationen“ von Juli 2017 bis zu seiner Verhaftung im Oktober 2019 zur Last. 70 der Taten betreffen seine eigene 2017 geborene Tochter: Diese soll der Angeklagte demnach ab ihrem dritten Lebensmonat regelmäßig in Abwesenheit der Mutter missbraucht haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, in 61 Fällen verschiedenste sexuelle Handlungen an dem Mädchen vorgenommen oder von ihr an sich haben vornehmen zu lassen. Einen Großteil seiner Taten soll der Angeklagte mit dem Smartphone dokumentiert haben. Er soll zahlreiche Bilder und Videos über verschiedene Onlinedienste an gleichgesinnte Chatpartner geschickt haben. Mit ihnen soll sich der Mann auch regelmäßig in Einzel- und Gruppenchats über Missbrauchstaten oder -fantasien ausgetauscht und in Einzelfällen sogar zu Taten verabredet haben. Gegen einzelne der Chatpartner ermitteln die Behörden gesondert.

Der Angeklagte nahm die Anklage äußerlich regungslos zur Kenntnis. Nach Gerichtsangaben half er während der Ermittlungen bei der Identifizierung von Chatpartnern, schwieg allerdings bislang zu den Vorwürfen. Am Mittwoch soll das Verfahren fortgeführt werden. (afp)

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