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Streit über die S21

Roma-Aktionsbündnis gegen Baustelle am Mahnmal will mitreden

Bei Gesprächen über die Planung der S21 sitzt nach eigenen Angaben nun das Ak­tions­bündnis „Unser Mahnmal ist unantastbar“ mit am Tisch. Dies teilte das Bündnis nach einem Gespräch mit Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) mit. Das Aktionsbündnis hatte sich gegründet, nachdem offenkundig geworden war, dass Baupläne der Bahn für die neue S21 das Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma beeinträchtigen könnten. Die Verkehrsverwaltung bestätigte das Gespräch. Die Senatorin habe dabei erneut zugesichert, dass sie für den maximalen Schutz des Denkmals eintritt. Dazu sollen nach der Sommerpause weitere Gespräche auch mit dem Aktionsbündnis stattfinden.

Dem Bündnis reicht dies nicht: Der zugesicherte „maximale Schutz“ sei nur relativ. Es setzt sich für einen kompromisslosen Schutz des Mahnmals ein und fordert, dass dieses zu einem „Zwangspunkt“ in der Bauplanung erklärt wird, der nicht beeinträchtigt werden darf. Inzwischen haben sich mehr als dreißig Sinti- und Roma-Selbstorganisationen und Verbände angeschlossen. Das Bündnis positioniert sich damit deutlicher als der Zentralverband Deutscher Sinti und Roma, der zuletzt verkündet hatte, er werde „zu einer einvernehmlichen Lösung beitragen“.

Allerdings stehe das Bündnis nicht gegen den Zentralrat, sagte Alexander Diepold, Geschäftsführer der Hildegard Lagrenne Stiftung und Mitglied im Bündnis. „Der Zentralrat hatte anfangs eindeutig bekundet, dass das Mahnmal nicht angetastet werden darf“, sagte er. „Wir wünschen uns, dass er sich unserer Position anschließt.“

In dem Gespräch sei auch eine „Kompensationseinrichtung“ zur Sprache gebracht worden, sagte Diepold. Doch auch darauf wolle man sich nicht einlassen. „Einen Ausgleich für ein Grabmal gibt es nicht“, sagte er. Das Bündnis kündigte unterdessen an, den Protest gegen Beeinträchtigungen des Mahnmals zu verschärfen. (usch)

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