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meinungsstark

Gemeinsam wachsen

„Wo ich hergekommen bin“, taz vom 20. 6. 20

Der ausführliche Bericht von Frau Soltani ist für mich wichtig, um Menschen mit Migrationshintergrund noch besser zu verstehen und ihnen in angemessener Weise begegnen zu können. Als Kriegsflüchtling aus Schlesien habe ich vieles ähnlich erlebt und kann so mancher Situation von Yasaman Soltani gut nachfühlen. Und doch habe ich viele Gründe, meinem Deutschland dankbar zu sein. Jetzt auch Frau Soltani, die hier lebt und mir hilft mit gut gemeinten Sätzen wie „Sie sprechen aber gut deutsch“, meiner türkischen Frisörin gegenüber, achtsamer umzugehen: Ich will doch ein Kompliment machen... aber wie kommt es bei meinem Gegenüber an? „Dieses Deutschland gehört mir“, schreibt Frau Soltani. Ich denke, es gehört uns, ihr und mir. Und nur indem wir, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, aufeinander zugehen, einander zuhören und verstehen wollen, wird Deutschland wachsen zu unser aller Wohl. Hartmut Gerhardt, Wolfschlugen

Die Zusammenhänge verstehen

„Coronaparty in der Shishabar“,

taz vom 2. 6. 20

Jetzt, da die ersten Corona-Lockerungen eingetreten sind, lässt sich gut erahnen, das ein Großteil der Bürger die Zusammenhänge der Auslöser einer solchen Pandemie nicht verstanden hat, weil sie nicht verstanden werden wollen! In Wahlumfragen jedenfalls sind wieder die Parteien die großen Gewinner, die alles weiterlaufen lassen wollen wie bisher. Von Flug- und Schiffreisen für jeden und um die ganze Welt; über die Produktion von Privatpanzern, mit denen jeder die Städte immer mehr verstopfen darf, bis zum „Es ist immer alles da“-Turbokonsum. Ich hoffe stark, dass sich Gesellschaften jetzt doch mal besinnen und erkennen, das es dauerhaft vielleicht doch auf andere Werte ankommt, sehe aktuell aber, dass diese große Chance wohl leider nicht genutzt wird.

Ulli Herzau, Berlin

Freiwillig selbstständig?

„Coitus interruptus“,

taz vom 2. 7. 20

Man sollte nicht immer so tun, als ob die Mehrheit der Frauen, die in der Prostitution arbeiten, freiwillige Selbstständige sind, die sich diese Arbeit ausgesucht haben und prima davon leben können. Die große Mehrheit kommt aus ärmeren Ländern der EU Vieles findet im Illegalen statt (Menschenhandel), die Frauen sind nicht versichert, wohnen im Bordell, zahlen täglich über 100 Euro Miete und werden alle zwei Wochen in eine andere Stadt gebracht, um in einem anderen Bordell zu arbeiten et cetera. Solche Bedingungen gehören wesentlich zur Prostitution. Es ist daher auch nichts „dahinter“, wenn man Prostitution ablehnt. Manuela Kunkel, Stuttgart

Aber immer mit Seife

„Experten geben Entwarnung“, taz vom 27. 6. 20

Das Fazit diese Artikels ist: Trotz aller Forschung ist diese Frage nicht wirklich sicher zu beantworten. Aber eines weiß man inzwischen sicher: Seife tötet die Coronaviren. Ich wasche alles, was in den Kühlschrank kommt, denn bei Kälte bleiben Viren ja infektiös. Kurz: Alle Forschung bewahrt uns nicht davor, unseren gesunden Menschenverstand zu gebrauchen. Barbara Volhard, Freiburg

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