Bilder lernen auch in Bremen wieder laufen

Senat beschließt, dass Kinos ab Ende der Woche wieder öffnen können – unter Auflagen

Von Dana Ehlert

Kinos, Konzerthäuser und Theater dürfen unter Auflagen ab kommenden Freitag, 12. Juni, wieder öffnen. Das hat der Bremer Senat gestern entschieden. Voraussetzung für eine Öffnung ist die Vorlage eines Hygienekonzepts und die Einhaltung des Mindestabstands von anderthalb Metern. Namenslisten müssen von den Besuchern ausgefüllt werden. Das Verlassen der Sitzplätze sei für die Gäste nur aus triftigen Gründen erlaubt. Außerdem besteht eine Obergrenze von 200 Personen pro Einrichtung.

Im Vorfeld hatten sich die hiesigen Kinobetreiber mit einem offenen Brief an den Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und die Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) gewandt. Ihre Bitte: die Wiedereröffnung der Kinos bis zum 24. Juni beziehungsweise spätestens bis zum 2. Juli zu ermöglichen. „Mein Problem ist, dass über Kinos nicht gesprochen wird. Wir fordern, dass wir endlich wissen, was wir wann machen können. Bevor wir wieder eröffnen, müssen Filme besorgt werden. Verhandlungen mit Filmverleihern sind so derzeit aber nicht möglich“, hatte Manfred Brocki, Geschäftsleiter der Filmkunsttheater in Bremen, der taz noch vor der Senatsentscheidung erläutert. Nach Verkündigung des Beschlusses zeigte er sich erleichtert.

Bundesweit sind die Kinos seit Mitte März geschlossen. Die Schließung hatte vielerorts zu einer Renaissance der Autokinos geführt. Laut den Kinobetreibern kann der Kinomarkt nur als nationaler Markt funktionieren. Daher hatten sie sich flächendeckend möglichst nah beieinander liegende Wiedereröffnungstermine gewünscht. Die Filmkunsttheater wird Brocki erst am 2. Juli wieder eröffnen: „Jetzt würde es keinen Sinn machen. Wir brauchen Zeit, um Vorbereitungen zu treffen und Werbung zu machen.“

Ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, wieder zu eröffnen, hängt auch von den Abstandsregelungen ab. „1,5 Meter Abstand sind leider ein Problem und nicht wirtschaftlich. 1,3 Meter wären dagegen in Ordnung, denn das entspricht der Entfernung der Sitzreihen voneinander“ so Brocki. In Hamburgs Kinos müsse auch „nur ein Abstand von einem Meter eingehalten werden“. Unverständlich war für die Kinobetreiber zudem der Umstand, dass Bremer Fitnessstudios und Kneipen bereits Ende Mai wieder eröffnen durften. „Ich möchte nur gleich behandelt werden“, sagte Brocki der taz …