Kirche begrüßt Kita-Öffnung

Nach der Ankündigung des Senats, schon Mitte Juni in den Regelbetrieb der Kindertagesstätten überzugehen, nennt der Landesverband evangelischer Kitas Bedingungen. Auch Grundschulen öffnen

„Wir setzen auf die Kompromiss­bereitschaft der Eltern“

Carsten Schlepper, Landesverband evangelischer Kitas

Die Bremische Evangelische Kirche begrüßt die Entscheidung des Bremer Senats, die Kitas wieder für alle Kinder zu öffnen. „Wir haben schon zu Beginn der stufenweisen Öffnung den Vorschlag gemacht, für alle Kinder den Besuch der Kitas zu ermöglichen und zwar in einem eingeschränkten Regelbetrieb“, sagte am Freitag Carsten Schlepper, Leiter des Bremer Landesverbandes evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder. Der Landesverband ist der größte private Träger von Kindertageseinrichtungen in Bremen.

„Die Aufnahme nur einzelner Zielgruppen verursacht erhebliche Probleme in der Praxis, weil die Notbetreuung ständig neu ausgerichtet und organisiert werden muss.“ Schlepper wies allerdings darauf hin, dass für die Wiederaufnahme des Regelbetriebs auch bei Einschränkungen klare Rahmenbedingungen definiert werden müssen.

Da das Abstandsgebot in Kitas nicht aufrechterhalten werden könne, dürften nicht alle Kinder zur gleichen Zeit anwesend sein. Schlepper schlägt Halbgruppen mit höchstens zehn Kindern vor. Das bedeute, dass alle Kinder nur die Hälfte der Zeit betreut werden könnten, zum Beispiel im wöchentlichen Wechsel. „Wir müssen jetzt schauen, wie wir weiterhin mit überschaubaren Gruppen den Ansprüchen der Kinder und ihrer Familien gerecht werden können.“

Geregelt werden müssten garantierte Mindeststunden pro Woche für jedes Kind sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz für das Personal. Mehr Kinder in der Kita bedeuteten auch, so Schlepper, dass mehr Erwachsene zum Bringen und Abholen in die Kita kämen und die Infektionsrisiken stiegen. Dafür müssten feste Bring- und Abholzeiten oder Wartezonen definiert werden. „Wir setzen auf die Kompromissbereitschaft der Eltern, damit wir gemeinsam tragfähige Lösungen finden.“

Am Donnerstag hatte der Senat angekündigt, jetzt doch ab Mitte Juni einen „eingeschränkten Regelbetrieb“ in den Kindertagesstätten wieder aufnehmen zu wollen. Auch den Präsenz-Unterricht für alle Grundschulkinder schließt die Bremer Bildungssenatorin seit Donnerstag nicht mehr aus.

Zuvor hatten vergangene Woche mehrere Bundesländer angekündigt, Schulen und Kindertagesstätten noch vor den Sommerferien wieder zu öffnen. (epd/taz)