Endspiel der Korbjäger

Die Basketballer spielen wohl auch ihre Saison zu Ende, was vor allem Bayern München freuen dürfte

Von Markus Völker

Auch die Basketballer wollen wieder spielen. Die Bundesliga der Ballwerfer will ihren Meister in einem Zehner-Turnier in München über einen Zeitraum von drei Wochen ermitteln. Nach den Plänen der Liga soll das Turnier am ersten Juniwochenende beginnen und am 28. Juni enden. Um den Vereinen im Vorfeld des Turniers rund drei Wochen Vorbereitungszeit zu geben, hatte die Liga den 18. Mai als Deadline für eine Zustimmung durch die Politik genannt. Die BBL hat den Behörden ein 50-seitiges Hygiene- und Sicherheitskonzept vorgelegt, das derzeit geprüft wird. Wenn die Verantwortlichen (BMI, Bayerns Innenministerium und Berufsgenossenschaft) ihr Okay geben für das kompakte Turnier, dann hat Tabellenführer Bayern München beste Aussichten auf den Titel, aber auch die Verfolger aus Ludwigsburg, Crailsheim und Berlin rechnen sich noch Chancen aus.

„Wir wollen den Basketball ins Schaufenster stellen“, sagt BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. Auch der ehemalige Bayern-Coach Svetislav Pesic fände es gut, wenn es bald wieder losgeht: „Wir wissen alle, dass das Coronavirus eine sehr gefährliche Sache ist, aber das Leben muss weitergehen“, sagte der 70-Jährige, der aktuell beim FC Barcelona unter Vertrag steht. Zuvor hatten einige Profis das Konzept hinterfragt. Bayerns Danilo Barthel etwa kritisierte, die Spieler seien nicht genügend in den Entscheidungsprozess eingebunden worden. Der Berliner Niels Giffey fragte: „Warum geht man in das Bundesland mit den meisten Infektionen?“ Und lieferte die Antwort gleich mit: „Da gewann das Finanzielle.“ Trotzdem sind die Basketballer in gewisser Weise privilegiert, denn andere Topligen in Deutschland haben ihre Saison wie die Handballer, Eishockeyspieler oder Volleyballer längst beendet. (mit dpa)