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Anpassungen im Prozedere

Notizbuch: Buchpreis und Buch­messe sollen stattfinden. Bloß wie?

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gibt sich entschlossen. „Wir werden den Deutschen Buchpreis 2020 vergeben“, lässt sich seine Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs zitieren. Gleich kommt die Einschränkung: „Anpassungen im Prozedere sind möglich, wenn die äußeren Bedingungen dies erfordern. Wir beobachten die Entwicklung der allgemeinen Gesundheitslage und behördlichen Verordnungen genau.“

Wie die Verleihung des Preises im Oktober konkret aussehen wird, ist also noch unklar. Der Leipziger Buchpreis im Frühjahr war nach der Absage der Leipziger Messe schließlich im Deutschlandfunk Kultur verkündet worden, samt raschelnd geöffneter Briefumschläge. Aber bis zum Herbst lässt sich ja auch noch ein zugkräftiges Verfahren überlegen. Ganz absagen wie den Deutschen Sachbuchpreis, der dieses Jahr zum ersten Mal vergeben werden sollte, will man jedenfalls nicht. Warum auch? Die Jury arbeitet längst, mit Videokonferenzen, wie sich das derzeit gehört. Longlist und Shortlist werden eh per Pressemitteilung verkündet. Und die Erfahrungen damit, öffentliche Veranstaltungen wie Lesungen und sogar ganze Konferenzen zur Not eben online abzuhalten, entwickeln sich derzeit rasant.

Und die Frankfurter Buchmesse? Sie soll wie geplant im Oktober stattfinden. Aber: „Wie die 72. Buchmesse dann genau aussehen wird, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Es wird in jedem Fall eine sehr besondere Messe“, sagt die Sprecherin Kathrin Grün. Dass es eine Messe wie immer würde – 300.000 BesucherInnen, die sich eng aneinanderdrängen –, kann sich derzeit wirklich niemand vorstellen. Aber von da bis zur endgültigen Absage – wäre sie mit solchem Vorlauf nicht eine Art Kapitulation? – gibt es ein breites Spektrum von Möglichkeiten. Es ist noch viel Zeit, und es muss ja nicht gerade auf eine Zoomkonferenz hinauslaufen. drk

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