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Bericht von Amnesty InternationalWeltweit weniger Hinrichtungen

Die Zahl der dokumentierten Hinrichtungen ist Amnesty International zufolge auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Allerdings nur nach den offiziellen Angaben.

Protest in Kashmir in Indien gegen Massenhinrichtungen in Saudi-Arabien im April 2019 Foto: imago

Berlin afp | Mindestens 657 Menschen in rund 20 Ländern sind im vergangenen Jahr nach Angaben von Amnesty International hingerichtet worden. Allerdings umfasst der am Dienstag veröffentlichte Bericht der Menschenrechtsorganisation zu Todesstrafen im Jahr 2019 nur die dokumentierten Exekutionen. Während diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr insgesamt weiter sank, verzeichnete Amnesty für Saudi-Arabien, den Irak, den Südsudan und den Jemen eine deutliche Zunahme.

Die saudi-arabischen Behörden haben dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr 184 Menschen hinrichten lassen – das ist die höchste Zahl innerhalb eines Jahres, die Amnesty International je für Saudi-Arabien dokumentiert hat. Im Irak hat sich die Zahl der hingerichteten Menschen fast verdoppelt, von mindestens 52 im Jahr 2018 auf mindestens hundert im Jahr 2019.

Im Iran wurden den Angaben zufolge im Jahr 2019 mindestens 251 Menschen hingerichtet, während es im Vorjahr mindestens 253 waren. Vier der Hingerichteten waren zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig.

In China, das keine offiziellen Zahlen herausgibt, wurden nach Schätzungen von Amnesty „tausende“ Menschen hingerichtet – mehr als im Rest der Welt zusammengenommen. Auf Platz zwei steht der Iran, gefolgt von Saudi-Arabien, Irak und Ägypten (mindestens 32).

Mehr als 2.000 Todesurteile

Die Zahl der dokumentierten Hinrichtungen ist den Angaben zufolge 2019 mit 657 Fällen auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Im Jahr 2018 waren es demnach noch 690 Exekutionen. „Die Todesstrafe ist mit den grundlegenden Menschenrechten unvereinbar und gehört endlich weltweit abgeschafft“, erklärte Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland.

Amnesty registrierte im Laufe des Jahres 2019 mindestens 2.307 neue Todesurteile in 56 Ländern, im Vergleich zu 2.531 in 54 Ländern in 2018 (China jeweils ausgenommen).

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