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Sig Sauer im Blick der Ermittler

Nach Berichten von taz und SWR sind neue Ermittlungen möglich

Die Staatsanwaltschaft Kiel prüft neue Vorwürfe illegaler Rüstungsexporte gegen den Pistolenhersteller Sig Sauer. Anlass seien Medienberichte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Nach Recherchen von taz und SWR soll Sig Sauer Inc. neben Kolumbien auch Mexiko von den USA aus mit Waffen ohne Rüstungsexportgenehmigung der Bundesregierung beliefert haben.

„Wir werden mit dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Eschborn Kontakt aufnehmen, um den Sachverhalt zu klären“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Kiel. Sig Sauer hat seinen Sitz in Eckernförde in Schleswig-Holstein. Seit dem Jahr 2000 gehört nach Firmenangaben die dort ansässige Sig Sauer GmbH & Co. KG zur L&O Holding, zu der zudem auch die US-Schwester Sig Sauer Inc. in Newington (US-Bundesstaat New Hampshire) und die schweizerische Swiss Arms gehören.

Schon vor einem Jahr waren drei Ex-Manager von Sig Sauer vom Landgericht Kiel wegen illegaler Waffenlieferungen nach Kolumbien zu Bewährungsstrafen und Geldstrafen verurteilt wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kiel sind diese Urteile inzwischen rechtskräftig. Zur Revision beim Bundesgerichtshof sei noch anhängig die Strafzahlung von 11,1 Millionen Euro – das war nach Auffassung des Landgerichts der Gewinn aus dem illegalen Waffengeschäft nach Kolumbien. (dpa)

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