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Präsidentschaftswahl in den USANo, they can’t

In den USA wird im November ein neuer Präsident gewählt. Und die Demokraten vergeigen es jetzt schon – wie gut für Donald Trump.

Bewerben sich fürs US-Präsidentenamt: Elizabeth Warren (l.) und Bernie Sanders (r.) in einer TV-Show Foto: Patrick Semansky/ap

D ass es Menschen gibt, die sich aus Angst vor dem Tod das Leben nehmen, ist seit Längerem bekannt. Dass auch Massenorganisationen dieses Verhalten an den Tag legen, ist hingegen eine neuere Erscheinung. Gut zu beobachten bei – ja, der SPD, stimmt.

Aber hier soll es jetzt einmal nicht um sie gehen, sondern um die Demokraten in den USA. Die haben einen weiten Weg zurückgelegt, seit der Außenseiter ­Barack Obama das Weiße Haus erobert hatte. Aus seinem berühmten Slogan „Yes, we can – ja, wir können“ wurde ein kleinlautes „No, we can’t – nein, wir können nicht“.

Noch immer viele Leute bewerben sich um die Nominierung der Partei für den Präsidentschafts­wahlkampf. Die Republikaner müssen sich gar nicht die Mühe machen, die Kandidatinnen und Kandidaten schlechtzureden. Das besorgen die Demokraten selber.

Zu Frau, zu links, zu Mitte, zu alt, zu schwul, zu unerfahren: Geredet wird weniger darüber, warum diese oder jener begeistern kann, als vor allem darüber, warum dieser oder jene es nicht kann. Wenn schon die Demokraten selber nicht an ihre Leute glauben – wie wollen sie dann die übrige Bevölkerung mitreißen?

Der Schock über den unerwarteten Wahlsieg von Donald Trump 2016 sitzt nach wie vor tief. Und die Konsequenz, die daraus gezogen wird, scheint nicht zu sein, aus Fehlern der Vergangenheit lernen zu wollen. Sondern hinter vorgehaltener Hand betrübt zu flüstern: „Was soll’s, er gewinnt ja doch.“ Als sei Trump ein Tsunami, gegen den nichts ausgerichtet werden könne. Dabei hat er seit seinem Amtsantritt eine zwar stabile und unbeirrbare Minderheit hinter sich. Aber eben eine Minderheit.

taz am Wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Es ist wahr: Das Wahlsystem in den USA begünstigt ihn. Es ist übrigens nicht so absurd und undemokratisch, wie es hierzulande in den letzten Jahren immer wieder dargestellt wurde, sondern verfolgt ein sinnvolles Ziel.

Dünn besiedelte Bundesstaaten, die sich ohnehin oft zu Recht vernachlässigt fühlen, sollen wenigstens so viel Gewicht bei Wahlen bekommen, dass sie nicht jederzeit und sowieso von Staaten wie New York oder Kalifornien, wo Millionenstädte liegen, untergebuttert werden können. Dem inneren Frieden in den USA dient das, Trump hin oder her.

Und es ging bei den letzten Wahlen ja gar nicht um leere Landstriche in Wyoming oder North Dakota. Sondern um bevölkerungsreiche Staaten wie Michigan, Pennsylvania und Florida, die von Demokraten durchaus gewonnen werden können. Wie die Vergangenheit zeigt. Irgend eine Idee für die Zukunft? Hm. Vielleicht nach dem Kampf um die Nominierung.

War noch was? Ach ja, das Verfahren zur Amtsenthebung des Präsidenten. An dessen Ausgang kein vernünftiger Zweifel bestehen kann, weil die Republikaner inzwischen treu zu Donald Trump stehen – Macht ist ja so sexy – und im Senat die Mehrheit haben. Sie tun nicht einmal mehr so, als scherten sie sich um Tatsachen und Beweise. Aus einem einfachen Grund: weil sie es können.

Sie können es auch deshalb, weil die Demokraten über den Elefanten in ihrem eigenen Wohnzimmer nicht sprechen. Der Elefant hat einen Namen. Hunter Biden. Er ist der Sohn von Joe Biden, der nach wie vor sehr gute Chancen hat, von den Demokraten als Präsidentschaftskandidat nominiert zu werden.

Hunter Biden hatte anrüchige Geschäftsverbindungen in die Ukraine, über die Parteifreunde seines Vaters nicht reden möchten. Solange sie das jedoch nicht tun, so lange haben sie mit ihren Vorwürfen gegen Donald Trump ein Glaubwürdigkeitsproblem. Aber was soll’s. Trump ist ja ohnehin ein Tsunami. Es ist zum Heulen.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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14 Kommentare

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  • Hallo Frau Gauss,



    bislang bin ich allermeistens mit Ihren Kommentaren sehr einverstanden. In diesem Kommentar äußern Sie allerdings in einem Punkt eine Meinung, über die ich mich doch sehr wundere. Dabei geht es mir nicht um die Impeachment-Problematik, sondern um eine Rechtfertigung eines Teils des amerikanischen Wahlsystems: Sie beschreiben die Tatsache, dass das Prinzip "Ein Mensch - eine Stimme" durch das Wahlsystem zugunsten dünn besiedelter Staaten außer Kraft gesetzt wird, als sinnvoll, da diese dann nicht "untergebuttert" werden könnten. Das finde ich mehr als seltsam, denn damit zählt eine Stimme aus diesen Regionen mehr als eine aus den dicht besiedelten Staaten/Städten. Was daran demokratisch sein soll, erschließt sich mir nicht. Eine strukturelle regionale Benachteiligung bei Wahlen soll also sinnvoll sein, weil sie angeblich dem "inneren Frieden" dient. Sie übersehen nach meiner Meinung dabei, dass die Auswirkungen dieser Ungleichheit das ganze System für die nächsten vier Jahre bestimmen (Frau Clinton hatte, wenn ich das richtig erinnere, etwa 3 Mio Stimmen mehr als Trump). Vom Gerrymandering rede ich erst gar nicht. Minderheitenschutz ginge nach meiner Meinung da anders: Diesen Regionen könnten bei sie betreffenden Gesetzen Widerspruchsrechte eingeräumt werden, nicht aber wie derzeit struktureller Einfluss auf das Gesamtsystem.



    Freundliche Grüße

  • Relativ dämlicher Artikel. Dass in einer Phase des Wahlkampfes, in dem die demokratischen Kandidaten sich unter sich noch ausmachen müssen eher um Differenzen und auch Kritik aneinander geht ist relativ unausweichlich.



    Bezüglich Hunter Biden wird hier recht unreflektiert die Argumentationsweise der Trump-Anhänger einfach geschluckt. Hunter Biden steht nicht zur Wahl und trifft als volljähriger Mensch seine eigenen Entscheidungen. Entsprechend braucht das auch niemanden bzgl des Wahlkampfes zu interessieren und niemand profitiert langfristig davon, solche Randthemen, die mit der Wahl/den Kandidaten nur peripher zutun haben als akzeptables Debattenthema zu akzeptieren.

  • Meine Güte, die Demokraten sind doch total gespalten. Es geht doch nur noch darum, ob es Sanders wird oder nicht. Der ist der einzige, vor dem Trump sich fürchten muss - und das tut er durchaus.

  • Donald Trump kann die Macht seines Amtes nicht dazu nutzen, um ausländische Führer zur Untersuchung seiner politischen Gegner zu drängen. Das soll im Mittelpunkt bleiben und die Beweise für den Machtmissbrauch haben offenbar gereicht um das Impeachmentverfahren einzuleiten. "Der Elefant" Hunden Biden wird bewusst umgegangen, weil es eine Falle wäre. Damit will Trump nur von sich selbst ablenken und eine Hetzkampagne gegen Joe Biden bei den Demokraten anstacheln. Es gibt aber für die DemokratenkandidatInnen genug kritikwürdige Punkten an Biden ohne sich auf die trump'schen Verschwörungstheorien setzen zu müssen.

    • @Be different:

      "Donald Trump kann die Macht seines Amtes nicht dazu nutzen, um ausländische Führer zur Untersuchung seiner politischen Gegner zu drängen."

      Genau das hat er ja nachweislich auch nicht getan.

      "...die Beweise für den Machtmissbrauch haben offenbar gereicht um das Impeachmentverfahren einzuleiten."

      Wenn dem so wäre, warum verlangen die Demokraten nun eine Fortsetzung der Ermittlungen im Senat?

      ""Der Elefant" Hunden Biden wird bewusst umgegangen, weil es eine Falle wäre."

      Wiedersprechen sie sich hier nicht selbst? Don Jr. hat 30 Stunden vor dem Kongress ausgesagt; wegen eines 20 minütigen Gespräches mit einer russischen Anwältin. Und nun soll man Hunter Biden nicht fragen dürfen, warum und wofür er ziemlich genau 1 Mio Dollar pro Jahr von einen ukrainischen Energiekonzern kassierte?

      Aber ok, mittlerweile haben sich die Demokraten an einen Punkt manövriert, wo es eigentlich keine Rolle mehr spielt wär aktuell Präsident ist. Selbst wenn dieser Posten aktuell vakant wäre, die Demokraten könnten ihn nicht gewinnen.

      Folgendes Bild bringt das aktuelle Dilemma der Demokraten wohl am besten zum Ausdruck: i.ibb.co/4gwhQhc/D...88-A4758-C8-CA.png

      • @Tobias Schmidt:

        "Genau das hat er ja nachweislich auch nicht getan." Entweder Sie sind Mitglied seines Verteidigungsteams und können mir belegen, dass er keinen Machtmissbrauch getan hat oder Sie ignorieren wissentlich die Fakten, die einfach erdrückend sind. Vielleicht kann Ihnen diesen Link weiter helfen: www.augsburger-all...se-id56564866.html



        Aber Sie haben nichts zu befürchten, er wird im Amt bleiben.



        "Wenn dem so wäre, warum verlangen die Demokraten nun eine Fortsetzung der Ermittlungen im Senat?"



        Ganz einfach: um weitere Beweise vorlegen zu können! Offenbar gibt es neue Beweise gegen Trump. Und Zeugen können eingeladen werden. Aber dies versuchen gerade die Republikaner und Trump zu verhindern. Wenn er nachweislich so unschuldig wäre, wie Sie es behaupten, wieso kooperieren die Reps und Trump einfach nicht mit dem Senat und lassen z.B John Bolton vorsprechen?



        "Wiedersprechen sie sich hier nicht selbst?.."



        Wo ist dabei der Widerspruch??



        Don Jr. hat, soweit ich mich erinnere, vor dem Geheimdienstausschuss in der Russland-Affäre ausgesagt. Er hatte eine gewisse Rolle gehabt, die zu klären wichtig war.



        Hunter Biden hatte einen sehr gut dotierten Beraterjob in einem ukrainischen Energiekonzern bekommen. Sicherlich hat den Name "Biden" dabei geholfen, aber war bei diesem Vorgang etwas illegales? Gibt es Belege darüber? Scheinbar nicht. www.spiegel.de/pol...ina-a-1291364.html



        Aber Wieso bringt Trump diese Geschichte ans Licht? Weil er wie immer mit Ressentiments spielt: "Hier das korrupte Establishment mit seiner Vetternwirtschaft", das ist die Botschaft für seine Wählerschaft und gleichzeitig will er Joe Biden persönlich kompromittieren. Nichts darüber kann Trump belegen. Aber man braucht es nicht. Irgwendetwas bleibt immer hängen..



        Ach ja, wo bleibt Donald Trumps Steuererklärungs? Soll vor dem Supreme Court landen..

        • @Be different:

          "Entweder Sie sind Mitglied seines Verteidigungsteams....."

          Zugegeben: das wäre ich wohl ganz gerne; würde dort sicherlich besser verdienen als aktuell. :-)

          Aber ok, Spaß beiseite.

          "....und können mir belegen, dass er keinen Machtmissbrauch getan hat...."

          Jupp, das kann ich, da es auch sehr einfach ist. Im Grunde dreht sich doch alles, zumindest aktuell, um diesen Vorwurf: Trump hielt der Ukraine versprochene Militärhilfe vor um sie so zu Ermittlungen gegen seinen Rivalen Biden zu drängen.

          Nur 2 Probleme:



          1: ist schlicht nicht passiert.



          2: wenn es so gewesen wäre, dann ist nicht maßgeblich, was die Augsburger Allgemeine, der Spiegel oder sonst wer schreibt. Maßgeblich ist hier ausschließlich das US Gesetz. Und dieses sagt eindeutig im "Foreign Assistance Act" unter "Part 2; Chapter 2; Section 503; General Authority", daß Trump zu den Vorgehen, daß man ihm vorwirft, er aber nicht begann, berechtigt war !

          Mit anderen Worten: Wäre ich US Politiker und Trumpgegner, ich würde ihm impeachen wollen, weil er nicht mit der gebotenen Vehemenz gegen Biden vorging und somit seine Pflicht als Präsident vernachlässigte !

          "Ganz einfach: um weitere Beweise vorlegen zu können! Offenbar gibt es neue Beweise gegen Trump."

          Wenn dem so wäre, niemand zwang die Demokraten ihre Untersuchung durchs "House" zu prügeln. Bolton z.B. hätte auch vor dem "House" ausgesagt, da er nicht mehr fürs WH arbeitet und deswegen auch nicht unters, nenne es mal, "Trump Embargo" fiel. Die Demokraten hätten ihn einfach nur vorladen müssen. Taten sie nicht. Warum wohl?

          "Er hatte eine gewisse Rolle gehabt, die zu klären wichtig war."

          Richtig! Aber gilt das nicht auch für Hunter?

          "Ach ja, wo bleibt Donald Trumps Steuererklärungs?"

          Für meine Begriffe unerheblich. Trump war bereits Milliardär, bevor er in die Politik ging. Mich würden vielmehr die Steuererklärungen der Politiker interessieren, die erst im Amt zu Reichtum kommen.........

          • @Tobias Schmidt:

            "Und dieses sagt eindeutig im "Foreign Assistance Act" unter "Part 2; Chapter 2; Section 503; General Authority", daß Trump.."



            Haben Sie den Artikel schon mal gelesen??



            Es werden nur Richtlinie für den Gebrauch von genehmigten Militärhilfen erläutern. Mehr nicht. Nirgendwo steht, dass der Präsident das Recht hat durch den Kongress genehmigte Militärhilfe zu stoppen, um ein ausländischer Amtskollege unter Druck zu setzen. Zu eigenem Zweck. Steht nicht drinnen. Deshalb kann ich Ihr Argument kaum nachvollziehen.



            Mehrere Rechtsprofessoren warfen US-Trump bei einer Anhörung im Kongress Machtmissbrauch vor. Aber ok, die haben alle keine Ahnung und in der Juristerei ist doch alles nur Auslegungssache oder? Es gibt Mitschnitte, die den Machtmissbrauch belegen oder Aussagen von der ehemaligen US Botschafterin in der Ukraine und ehemalige Berater des Weißen Hauses, die den Verdacht erhärten. Aber alles Mumpitz!



            "Mit anderen Worten: Wäre ich US Politiker und Trumpgegner, ich würde ihm impeachen wollen, weil er..!"



            Es gibt sowas wie Gewaltenteilung in einer Demokratie. Sollte Joe Biden einen Straftat begangen haben, wäre es Sache der Judikative (Bundesgerichte) und nicht der Exekutive (der Präsident, der Vizepräsident und die Ministerien der Bundesregierung)!!!



            "Bolton z.B. hätte auch vor dem "House" ausgesagt, da..."



            Bolton gilt wegen seiner damals herausgehobenen Stellung und dem direkten Zugang zum Präsidenten als ein Schlüsselzeuge zur Aufklärung der Ukraine-Affäre. Er ist selbst bereit eine Vorladung des Senats zu folgen. Die Reps werden es durch ihre Mehrheit blockieren. Warum wohl?



            "Richtig! Aber gilt das nicht auch für Hunter?"



            Nein. Hunter Biden steht nicht zur Wahl.



            Hier will man nur um eine Schmutzkampagne gegen Joe Biden inszenieren.



            "Für meine Begriffe unerheblich. Trump war bereits Milliardär.."



            Steuerbetrug in grossem Stil ist kein Kavalierdelikt. Manche landen dafür in den Knast. Wer nicht zu verbergen haben, sollte nichts befürchten. Amen.

            • @Be different:

              "Haben Sie den Artikel schon mal gelesen??"

              Jupp. Und dort steht ganz am Anfang: "The President is author­ized to furnish military assistance, on such terms and conditions as he may determine,...."

              Sie sehen: der Präsident ist befugt nach Gutdünken besagte Militärhilfe zu liefern oder es bleiben zu lassen. Das bedeutet: selbst wenn Trump die Ukraine mit verweigerter Militärhilfe unter Druck setzen wollte (betone noch einmal: ist nie passiert!!), damit diese Ermittlungen gegen Biden aufnimmt - es wäre im Rahmen seiner Befugnisse gewesen!

              Ist es schlecht das der Präsident diese Macht hat? Natürlich!

              Hier sollte die Legislative auch einfach ihren Job machen und die entsprechenden Gesetze ändern.

              Nur: darum geht es hier doch nicht; es geht darum Trump, den gewählten Präsidenten der USA, aus dem Amt zu jagen, obwohl er sich an die Gesetze hielt!!!!!

              "Mehrere Rechtsprofessoren warfen US-Trump bei einer Anhörung im Kongress Machtmissbrauch vor."

              Genau das taten sie eben nicht! Gerade die Anhörung dieser 3 demokratischen und dem einen republikanischen Juraprofessoren war eine bizarre Mischung aus theoretischen Betrachtungen und hypothetischen Unterstellungen, die nichts, aber auch gar nichts mit der Realität der Trumpadministration zu tun hatten.

              "Bolton gilt wegen seiner damals herausgehobenen Stellung und dem direkten Zugang zum Präsidenten als ein Schlüsselzeuge zur Aufklärung der Ukraine-Affäre."

              Hier stimme ich uneingeschränkt mit ihnen überein. Nur: können sie mir erklären, warum die Dems Bolton nicht bereits bei der Untersuchung im "House" vorluden?

              "Nein. Hunter Biden steht nicht zur Wahl."

              Das stand Don Jr. auch nicht.

              "Steuerbetrug in grossem Stil ist kein Kavalierdelikt."

              Wieder: stimme ihnen uneingeschränkt zu. Nur:



              "Wer nicht zu verbergen haben, sollte nichts befürchten."

              In einen Rechtsstaat muss niemand, auch Trump nicht, seine Unschuld beweisen.

              • @Tobias Schmidt:

                "der Präsident ist befugt nach Gutdünken besagte Militärhilfe zu liefern oder es bleiben zu lassen. Das bedeutet:.."



                Nicht ganz richtig! Der Präsident kann zwar in der Tat selber festlegen wie die Militärhilfe eingesetzt werden sollte, aber nicht nach Gutdünken! Es gibt bestimmte Bedingungen, die erfüllt werden müssen. Beispiel: Würde Trump Militärhilfe an einem befreundeten Staat wie z.B. der Senegal gewähren wollen, muss er die Hilfe schon begründen! Gibt es dort vielleicht Terroristen zu bekämpfen, die die Sicherheit von den USA bedrohen oder sogar der Weltfrieden? Sollen keine konkreten Grundlagen für die Gewährung der Militärhilfe geben, wird er Probleme haben die Zustimmung des Kongresses zu erhalten (checks and balances)!



                "Nur: darum geht es hier doch nicht; es geht darum Trump, den gewählten Präsidenten der USA, aus dem Amt.."



                Trump aus dem Amt jagen werden die Dems nicht schaffen. Dafür wird schon die Reps-Mehrheit im Senat sorgen. Hier steht vordergründig die Frage, ob ein Präsident über die Gesetze stehen sollte.



                "Können sie mir erklären, warum die Dems Bolton nicht bereits bei der Untersuchung im "House" vorluden?"



                Ja. Bolton wurde eingeladen. Er hat es aber abgelehnt. Ich konnte Ihnen diesbezgl. einen Link schicken, aber Ihnen wird es nicht interessieren.



                Bolton ist bereit vor dem Senat auszusagen, wohlwissend, dass eine Vorladung dort nur eine mehrheitliche Zustimmung der Reps voraussetzen kann! Und das wäre die pure Demütigung für Trump. Ja, Bolton hat nicht vergessen wie er geschasst wurde..



                "Das stand Don Jr. auch nicht."



                Sein Name tauchte aber bei der Ermittlungen in der Russland-Affäre auf. Deswegen die Vorladung. Hunter Bidens Name taucht nicht in der Ukraine-Affäre auf, die direkt mit dem Impeachmentverfahren zu tun hat!!



                "In einen Rechtsstaat muss niemand, auch Trump nicht, seine Unschuld beweisen"



                Richtig. Aber hier geht es erstmal um Transparenz und Integrität. Anklage wurde noch nicht gehoben. Also wieso die Heimlichtuerei?

                • @Be different:

                  Ach, bin ich froh, daß es noch Menschen wie sie gibt; schätze immer eine konstruktive Diskussion. :-)

                  "Der Präsident kann zwar in der Tat selber festlegen wie die Militärhilfe eingesetzt werden sollte, aber nicht nach Gutdünken!"

                  Ok, mit "Gutdünken" habe ich übertrieben. Dennoch ist es eine Tatsache, daß der US Präsident, und nur der, die US Außenpolitik festlegt. Beispiel: Warren und Sanders haben angekündigt im Falle eines Wahlsieges die Militärhilfe für Israel zu streichen, sollte Israel seinerseits nicht den Siedlungsbau stoppen. Jetzt mal ungeachtet der politischen Folgen, dies ist ein klares "quid pro quo". Aber wäre es auch Machtmissbrauch? Nein! Denn diese Autorität steht ihnen das US Gesetz zu.

                  Denn hier ist doch des Pudels Kern: Selbst wenn Trump die Ukraine genötigt hätte Ermittlungen gegen Biden einzuleiten (nochmals: ist nie passiert!!!); er wäre dazu befugt gewesen.

                  Wenn Trump nun also so korrupt, kriminell und was weiß ich noch ist, wie immer behauptet, warum will man ihm für ein "Nichtverbrechen" impeachen?

                  "Ja. Bolton wurde eingeladen. Er hat es aber abgelehnt. Ich konnte Ihnen diesbezgl. einen Link schicken, aber Ihnen wird es nicht interessieren."

                  Ganz im Gegenteil. Würde mich sehr interessieren.

                  Und btw: wissen sie wer John Bolton ist? Sag mal so: es gibt nur wenige Menschen auf diesem Planeten, die in diesen Jahrtausend mehr Schaden anrichteten als Bolton und es war m.M.n. Trumps bisher größter Fehler ihm überhaupt zum nationalen Sicherheitsberater zu ernennen.

                  "Hunter Bidens Name taucht nicht in der Ukraine-Affäre auf,......"

                  Ähm........ die Tatsache, daß Hunter im Burismaaufsichtsrat saß während sein Vater Joe VP war brachte diese sogenannte "Ukraineaffäre" doch erst ins Rollen.

                  "Also wieso die Heimlichtuerei?"

                  Warum diese Fixierung?

                  Z.B. Obama hält einfach alles unter Verschluss. Von Highschool Zeugnissen bis Studienabschlüssen. Ist sein gutes Recht. Und dieses Recht gilt auch für Trump.

                  • @Tobias Schmidt:

                    Das Kompliment kann ich nur erwidern, Herr Schmidt! Sehr interessante Diskussion!



                    "Dennoch ist es eine Tatsache, daß der US Präsident, und nur der, die US Außenpolitik festlegt. Beispiel: Warren und Sanders haben angekündigt im Falle eines Wahlsieges die Militärhilfe für Israel zu streichen,.."



                    Absolut richtig. Israelische Siedlungspolitik stößt gegen das Völkerrecht. Wurde vom internationalen Gerichtshof und von den Vereinten Nationen als illegal eingestuft. Es würde auch gegen von Ihnen zitierte Foreign assistance act stoßen, nur so nebenbei.



                    "Ganz im Gegenteil. Würde mich sehr interessieren."



                    Dann hier: www.tagesspiegel.d...reit/25394052.html



                    Klar, ich weiß wer Bolton ist. Gehörte zu den Neocons, die damals die westliche Demokratie durch gewaltsamen Regimesturz in den Nahen Osten tragen wollten. Revelant aber für das Impeachmentverfahren ist nur seine Rolle als ehemaliger Nationalsicherheitsberater von Trump. Also, hat er von dem Machtmissbrauch was gewusst? wenn ja, dann bitte belegen! Mehr wird von ihm nicht erwartet.



                    "Ähm........ die Tatsache, daß Hunter im Burismaaufsichtsrat saß während sein Vater Joe VP.."



                    Indirekterweise ja. Aber der Kern dieser Ukraine-Affäre ist das Telefonat von Trump und Selenskyj mit der Bitte gegen Joe Biden und dessen Sohn zu ermitteln, sonst erstmal keine Militärhilfe.



                    "Warum diese Fixierung?"



                    Es ist nicht. Nur wer im Glashaus sitzt..



                    "Z.B. Obama hält einfach alles unter Verschluss. Von Highschool Zeugnissen bis Studienabschlüssen.."



                    Hochrangige Politiker und Beamte müssen in den USA gewisse Teile ihrer Finanzen offenlegen. Zwar gehört die eigentliche Steuererklärung nicht dazu. Besonders unter Präsidenten, Vize-Präsidenten und den entsprechenden Kandidaten ist dies jedoch inzwischen üblich, um Transparenz zu demonstrieren.



                    Hat Obama damals gemacht. Seine Steuererklärungen seit 2000 sind veröffentlich worden. Alles sauber.

  • Na, jetzt mal abwarten. Also Joe Biden wird eher im Ausland als Favorit der Demokraten angesehen. Ich glaube die Stimmung unter den Anhängern der Demokraten ist ganz anders. Das war ja auch schon das Problem bei der letzten Wahl, nämlich, dass es keine überzeugende Alternative zu Trump gab mit Hillary Clinton.



    Ich denke mit Sanders und Warren existieren diese Alternativen. Das Establishment der Demokraten steht dem aber im Weg. Diese müssten den Weg frei machen.



    Was bei der letzten Wahl ja nicht funktioniert hat. Das Ergebnis ist bekannt.

  • "Die haben einen weiten Weg zurückgelegt, seit der Außenseiter ­Barack Obama das Weiße Haus erobert hatte."

    Obama war bitte was?!

    Er war bei beiden seiner Wahlen der Wunschkandidat des DNC und der da so wichtigen "Superdelegierten". Das machte ihm zum Gegenteil eines Außenseiters.

    Und btw: Viele von denen, die nach der Wahl 2016 Trumps Legitimität anzweifelten, da er den "popular vote" verlor verkennen 4 Tatsachen:



    1: Etwa 10% aller US Präsidenten verloren den "popular vote". Darunter z.B. auch Kennedy und Obama.



    2: Sie haben keinerlei Ahnung, wie die Demokraten ihre Kandidaten bestimmen - siehe "Superdelegierte".



    3: Der Harvardprofessor Robert Epstein (Anmerkung: hat mit Jeffrey Epstein nur zufällig den gleichen Nachnahmen; sonst besteht keinerlei Verbindung) hat nachgewiesen, daß Google, Facebook und Co. bei der Wahl 2016 2,6 - 10,4 Mio Stimmen in Richtung Clinton verschoben haben. Eine Methode war z.B. am Wahltag Wahlerinnerungen an ihre Nutzer zu schicken. Allerdings wurden diese Erinnerungen nur an Nutzer geschickt, von denen Google und Co. ausgehen konnten, daß sie für Clinton stimmen würden.



    4: Die USA sind eine föderale Republik, keine Demokratie.

    "Sie tun nicht einmal mehr so, als scherten sie sich um Tatsachen und Beweise. Aus einem einfachen Grund: weil sie es können."

    Ach was!

    Wo sind denn die Beweise gegen Trump?

    Erst hieß es Trump wurde impeached, da die Beweise so überwältigend wären. Nun wollen die Demokraten im Senat weitere Zeugen und Ermittlungen. Wozu, wenn die Beweise angeblich so erdrückend sind?

    Und noch etwas: als Trump impeached wurde passierte nichts. Keine Proteste, keine Randale, keine Plünderungen und keine angegriffenen Polizisten. Gar nichts!

    Und man braucht keine Glaskugel um folgendes vorauszusehen: wenn der Senat Trump freispricht werden Städte brennen!

    Und verantwortlich dafür werden nicht die "white supremacisten" um Trump sein.......