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Havariekommando sechsmal gefragt

Bei großen Unfällen auf der Nord- und Ostsee organisiert das Havariekommando den Einsatz der Hilfskräfte

Das Kommando hat keine eigenen Einsatzkräfte, sondern kooperiert mit Partnern

Das Havariekommando hat im vergangenen Jahr drei Einsätze auf der Nordsee, zwei auf der Elbe und einen in der Ostsee geleitet. „Jede Einsatzlage hatte ihre Herausforderungen und lieferte Erkenntnisse für die Zukunft“, sagte der Leiter des Havariekommandos, Hans-Werner Monsees am Donnerstag bei einer Bilanz für das Jahr 2019. Fünf der sechs Unfälle geschahen im Januar – dazu zählte die Havarie des Frachters „MSC Zoe“, der in der stürmischen Nordsee 342 Container verlor.

Das Havariekommando wurde 2003 als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer gegründet. Bei Unfällen auf der Nord- und Ostsee plant und organisiert es Hilfe für Verletzte, es bekämpft Verunreinigungen durch Schadstoffe und Brände. Das Kommando hat keine eigenen Einsatzkräfte, sondern arbeitet mit Partnern auf Bundes- und Länderebene zusammen wie Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Sitz des Havariekommandos mit derzeit rund 40 Beschäftigten ist in Cuxhaven.

Um sich auf Notfälle vorzubereiten, haben das Havariekommando und seine Partner im vergangenen Jahr mehr als 100 Übungen veranstaltet. Sie trainierten zum Beispiel die Ölbekämpfung mit Schiffen, einem Ölüberwachungsflugzeug und einem Hubschrauber. Dabei arbeiteten Einsatzkräfte aus den Niederlanden, Norwegen, Dänemark, Deutschland und von der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs zusammen.

Manche Übungen etwa zur Versorgung von Verletzten wurden im Süden Deutschlands oder im Ausland organisiert. „Wir wollen für alle Einsatzkräfte optimale Übungsbedingungen schaffen, damit wir im Einsatzfall Menschen und Umwelt vor den Auswirkungen eines Schadensereignisses bestmöglich schützen können“, sagte Monsees. (dpa)

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