: Die Paketboten des Nervensystems
Nervenzellen müssen ständig miteinander „sprechen“. Dafür brauchen sie Botenstoffe, auch Neurotransmitter genannt. Sie steuern unser Denken, Handeln und auch unsere Gefühle
Von Angelika Sylvia Friedl
Es gibt Dutzende Neurotransmitter, nicht nur die berühmten Stars Dopamin, Serotonin und Adrenalin. Ihre Aufgabe? Informationen von einer Nervenzelle zur anderen zu liefern. Der Vorgang ist natürlich hoch kompliziert, aber für unseren Grundkurs Biologie können wir ihn folgendermaßen beschreiben: Die chemischen Botenstoffe sitzen am Ende einer Zelle in kleinen Bläschen (Vesikeln). Um von einer Zelle zur anderen zu gelangen, müssen sie erst eine Lücke zwischen den Zellen überwinden, den sogenannten synaptischen Spalt. Denn Nervenzellen arbeiten nur innerhalb der Zelle mit elektrischer Spannung, sind aber in der Regel nicht elektrisch verbunden. Kommt also am Zellende ein elektrischer Impuls an, verschmelzen die Bläschen mit der Zellmembram, die Neurotransmitter stürzen in den synaptischen Spalt. Das Signal verwandelt sich in ein chemisches. Jetzt können die Neurotransmitter an Rezeptoren der Synapse des nächsten Neurons andocken, wo sie je nach Art des Botenstoffs entweder erregend oder hemmend wirken.
Quelle: Lionel Naccache, Karine Naccache: Der kleine Gehirnversteher, C.H.Beck, 2019
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