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Historikerin verteidigt Klimaschutz

„Fridays for Future“ sei kein Angriff auf die Freiheitsrechte, sagt die Direktorin des Schifffahrtsmuseums

Die Direktorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven, Sunhild Kleingärtner, hat davor gewarnt, die „Fridays for Future“-Bewegung (FFF) als Angriff auf Freiheitsrechte zu reduzieren.

Dass die Jugendlichen für manche Menschen zu einem regelrechten Feindbild geworden seien, hänge offensichtlich auch damit zusammen, dass ihr Protest neben politischem Handeln auch vertraute Lebens- und Konsumgewohnheiten infrage stelle, sagte Kleingärtner. Wer so denke, „sollte sich klarmachen, dass der Klimawandel weitaus größere Freiheitseinschränkungen mit sich bringen könnte“.

Die Industrialisierung habe Mobilität planbarer gemacht, doch die Folgen der Emissionen seien alles andere als planbar, sagte die Historikerin und Schifffahrtsexpertin. „Greta Thunbergs Überfahrt mag turbulent verlaufen – doch das ist nichts gegen die Turbulenzen, vor denen sie warnt.“ FFF rücke eine ebenso simple wie unbequeme Tatsache wieder stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein: „Wir sind abhängig von der Natur – auch wenn wir dies in unserem hochtechnologisierten Alltag oft verdrängen.“

Die 16-jährige schwedische Klima-Aktivistin ist am Mittwoch mit einem Segelboot zu ihrer Atlantik-Überquerung nach Amerika aufgebrochen. Die Überfahrt mit der Jacht „Malizia II“ soll rund zwei Wochen dauern. Mit an Bord sind der Oldenburger Skipper Boris Hermann, sein Teamkollege Pierre Casiraghi – Sohn von Monacos Prinzessin Caroline –, Thunbergs Vater sowie ein Filmemacher, der eine Dokumentation über den Trip plant.

Greta Thunberg will mehrere Monate in Amerika bleiben, am 23. September in New York am UN-Sondergipfel zum Klimaschutz teilnehmen und später auch andere Länder auf dem Kontinent besuchen. Im Dezember will sie am großen UN-Klimagipfel in Santiago de Chile teilnehmen. (epd)

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