: Unsere Leute in Brüssel
Diese Abgeordneten vertreten die Interessen aus dem Norden: 16 Kurzporträts von Julika Kott und Katharina Gebauer
Der Hamburger Komiker, 33, mit dem ewig gelangweilten Blick und der schwarzen Kapuze hat es ins EU-Parlament geschafft. Der Spitzenkandidat der Satirepartei „Die Partei“, geboren 1986, wurde durch seine schwarzhumorigen Bühnenauftritte bekannt und kann nun Brüssel belustigen.
Der Jurist aus Kiel, 42, wird die Piratenpartei vertreten. Seit 2006 Mitglied, ging der selbsternannte „digitale Freiheitskämpfer“ auch voll digitalisiert in die Europawahl-Kampagne: In einem Rap-Video auf Youtube machte er auf Datenschutz und Netzüberwachung aufmerksam.
Aller guten Dinge sind drei: Dreimal hat der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete für das Europa-Parlament kandidiert und endlich hat er es geschafft. Der 46-jährige Politikwissenschaftler wird in Brüssel die CDU repräsentieren, um seine Sicherheitspolitik und seine Wirtschaftspolitik zu verteidigen.
Die SPD-Politikerin hat zwar noch keinen Wikipedia-Eintrag, zieht dafür schon ins EU-Parlament. Mit 26 ist die Sozialökonomin die jüngste EU-Abgeordnete im Norden. In Brüssel will sie sich für eine solidarische Europa-Migrationspolitik und eine faire Steuerpolitik stark machen.
1970 in Hamburg geboren, war Martin Buschmann jahrelang in der Schifffahrt tätig. Seit 2009 ist er Mitglied der Tierschutzpartei und seit 2015 stellvertretender Generalsekretär, zudem leitet Buschmann den Bundesarbeitskreis Internationale Angelegenheiten der Tierschutzpartei.
1978 in Rotenburg an der Wümme geboren, sitzt Oetjen seit 2003 im Niedersächsischen Landtag. Der innenpolitische Sprecher der FDP war bereits als Landesvorsitzender bei den Jungen Liberalen aktiv, zuvor studierte er Wirtschaftswissenschaften in Hannover. Sein Lieblingsspruch stammt von Dante.
Sozialpolitik ist ihr Herzensthema: Kathrin Langensiepen (40) nennt sich selbst eine „Luxusbehinderte“, ihr fehlen die Speichen in den Unterarmen. Das hielt sie nicht davon ab, eine Politikkarriere zu machen. Seit 2010 ist die Fremdsprachenassistentin bei den Grünen in Niedersachsen.
Geboren und aufgewachsen in Oldenburg, ist der Sozialdemokrat bereits ein alter Hase im EU-Parlament: Seit 15 Jahren mit Unterbrechung sitzt er für Niedersachsen im EU-Parlament. Der 63-Jährige ist verrückt nach Oldtimern und Motorrädern sowie nach allem, was mit Wasser zu tun hat.
Er bezeichnete das SPD-Ergebnis vom Sonntag als bitter, seine Stimmung als schlecht: Tiemo Wölken, 33 Jahre jung, ist Nordlicht, Youtuber und Technikfan. Seit 2004 bei der SPD, zuvor bei den Jusos aktiv und seit drei Jahren für niedersächsische Interessen im EU-Parlament.
Die vierfache Mutter ist seit 2001 bei den niedersächsischen Grünen, von 2009 bis 2013 saß sie im Bundestag. Die 49-Jährige ist Sprecherin für EU-Außenbeziehungen sowie sportpolitische Sprecherin. Die studierte Agrarökonomin will im EU-Parlament die Öko-Wende in der Agrarpolitik befördern.
McAllister, geboren 1971, war der erste deutsche Ministerpräsident mit doppelter Staatsbürgerschaft. Er lebt mit Frau und zwei Töchtern in Bederkesa im Landkreis Cuxhaven, seine "Heimat des Herzens". Seit 2014 sitzt McAllister im EU-Parlament als Abgeordneter der CDU Niedersachsen.
Der Christdemokrat des Jahrgangs 1971 ist seit 2014 Abgeordneter für das westliche Niedersachsen im EU-Parlament und dort Mitglied im Gesundheitsausschuss. Wahlkampf machte er unter anderem auf dem Volleyballfeld. Er lebt mit Frau und drei Kindern in seiner Heimat, dem Emsland.
Die 33-jährige Politikwissenschaftlerin und Christdemokratin war über ein Jahr Büroleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im EU-Parlament, bis sie über Berlin zurück in ihre Heimat Gifhorn kam. Hier leitete Düpont erst ein Wahlkreisbüro und wurde danach Redakteurin eines Stadtmagazins.
Bremen konnte nur einen Abgeordneten nach Brüssel schicken, und das auch nur sehr knapp: Der SPD-Abgeordnete Joachim Schuster, geboren 1962, bleibt dann einfach sitzen. Er ist seit 1982 bei der SPD und seit 2014 Abgeordneter des Europäischen Parlaments für die SPD.
Der „Flensburger Jung“ der Grünen, 33, gehört zur dänischen Minderheit. Er kritisiert den Wildschweinzaun an der deutsch-dänischen Grenze und setzt sich für LGBTQI*-Rechte ein. Das politische Wunderkind ist bislang sogar Vizepräsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages.
Die Liberalen wollen mit der jungen FDP-Politikerin, 30, in Europa "wieder Geschichte schreiben": für Freihandel und Investitionen im europäischen Raum. Außerdem bringt die Medienwissenschaftlerin und Vize-Präsidentin der European Liberal Youth frischen Wind in die männerdominierte Partei.
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