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Joana Nietfeld geht in den kommenden Tagen für den Nabu Vögel zählen Wer piept denn da?

Eric Neuling trägt ein Fernglas um den Hals und hat einen Blaumeisen-Brutkasten in seinem Garten installiert. Er ist Vogelexperte beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und ruft in einem Video dazu auf, bei der großen Vogelzählung an diesem Wochenende mitzuwirken. Die bundesweite Aktion „Stunde der Gartenvögel“ findet bereits zum 15. Mal statt. Zu einer beliebigen Zeit am Freitag, Samstag oder Sonntag sind Naturfreund*innen und Interessierte dazu aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu beobachten und die Anzahl nach Art zu notieren.

Gezählt werden kann im heimischen Garten, im Park oder vom Balkon aus. Im vergangenen Jahr haben 1.700 Berliner*innen insgesamt 36.600 Vögel beobachtet. Als Hilfe zur Bestimmung dient ein Meldebogen auf dem die zehn häufigsten Vogelarten abgebildet sind, außerdem gibt Eric Neuling in seinem Video eine Anleitung zur Vogel­erkennung: Der Haussperling, kurz Spatz, „ist unser häufigster Gartenvogel“, sagt er. „Man sieht ihn oft auf Dachgiebeln sitzen.“ Die Amsel, schwarzes Gefieder, hüpfe, der Star tippele über den Rasen und imitiere dabei andere Vogelgesänge, „manchmal sogar Geräusche, die gar nichts mit Vögeln zu tun haben, wie zum Beispiel ein Handyklingeln“, sagt Neuling.

Der Nabu bewirbt die Aktion als größte wissenschaftliche Mitmachaktion, neben der „Stunde der Wintervögel“. Aber wie verlässlich können Daten sein, die willkürlich von Menschen in ganz Deutschland erhoben werden?

Natürlich handle es sich nicht um wissenschaftlich fundierte Daten, „über die lange Zeit lassen sich nun aber schon Tendenzen beobachten“, sagt Christine Szyska, Pressereferentin des Nabu-Landesverbands Berlin. So habe sich herausgestellt, dass die Anzahl der Haussperlinge zwar stetig steigt, die Bestände des Mauerseglers und der Mehlschwalbe jedoch dramatisch sinken.

Neben der Vogelzählung finden Veranstaltungen statt, darunter eine Exkursion in die Marienfelder Feldmark und eine Vogelstimmenführung im Stadtpark Steglitz – jeweils am Sonntag um 9 Uhr.

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