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Krieg der Spuckis

Das Jüdische Museum in Rendsburg schärft mit einer Sticker-Ausstellung den Blick für anti­semitische und rassistische Symbole

Foto: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen

Von Robert Matthies

Jeder kennt sie, überall kleben sie und das schon seit dem späten 19. Jahrhundert: Sticker oder sogenannte Spuckis mit rassistischen oder antisemitischen Symbolen und Losungen und Feindbildern – Propaganda im Kleinformat.

Die Wanderausstellung „Angezettelt“ des NS-Dokumentationszentrums München zeigt einen breiten Überblick über historische und aktuelle Aufkleber von 1880 bis heute, aber auch die oft drüber geklebte Gegenwehr. Und macht dabei auch deutlich, wie aktuell die Thematik in Zeiten von Facebook und Twitter ist: Einfache Botschaften werden massenhaft verbreitet und erhalten eine hohe Alltagspräsenz. Und greifen dabei eben auf ein Motiv-Reservoir zurück, das bis heute die immer gleichen kolonialen, rassistischen und antisemitischen Welt- und Feindbilder wiederholt.

Bis Ende April gastiert die Ausstellung nun erstmals im Norden, im Jüdischen Museum in Rendsburg. Den Blick für tradierte und neue Erscheinungsformen von Ressentiments schärfen soll dabei auch das Begleitprogramm. Am Dienstag, den 12. März, spricht etwa Marcus Funck vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin über „Die ‚Neue Rechte‘ und die Juden: Antisemitismus, Erinnerungspolitik, Pro-Israelismus“. Am Mittwoch, den 3. April, spricht der Historiker Wolfgang Benz über „Antisemitismus: Präsenz und Tradition eines gefährlichen Ressentiments“.

„Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute“: bis 28. April, Jüdisches Museum, Rendsburg

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