: Elitesoldat des Deutschen Reichs suspendiert
Die Bundeswehr hat einen Oberstleutnant der Elitetruppe KSK unter Rechtsextremismusverdacht suspendiert. Der Soldat stehe im Verdacht, rechtsextremistische Inhalte in sozialen Medien verbreitet zu haben, sagte eine Sprecherin des Heeres am Freitag. Die Ermittlungen führt der Bundeswehrgeheimdienst MAD.
„Die Person ist dem MAD schon bekannt“, sagte ein Sprecher des Militärischen Abschirmdienstes. „Disziplinare Maßnahmen wurden durch die zuständigen Disziplinarvorgesetzten bereits ergriffen.“ Dem Mann wurde ein Dienst- und Uniformverbot erteilt. Nach Angaben der Heeressprecherin ist der Soldat Mitglied der Division Schnelle Kräfte, zu der auch das Kommando Spezialkräfte (KSK) gehört.
Laut dem Spiegel postete der Oberstleutnant in einer geschlossenen Facebook-Gruppe Meinungsbeiträge, die das Gedankengut der sogenannten Reichsbürger wiedergaben. „Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik als Staat ab und erkennen die Regierung nicht an.
Mit rechtem Gedankengut ist Daniel K. schon früher aufgefallen. Im Jahr 2007 schrieb er einen Drohbrief an einen Kameraden, der sich beim Darmstädter Signal engagierte, einer Vereinigung eher linker SoldatInnen, die sich für den Vorrang friedlicher Mittel in der Außenpolitik einsetzen.
„Ich beurteile Sie als Feind im Inneren und werde mein Handeln danach ausrichten, diesen Feind im Schwerpunkt zu zerschlagen“, schrieb K. damals. „Offiziere einer neuen Generation“ würden den Kameraden beobachten und „handeln, wenn es die Zeit erforderlich macht“. K. erhielt damals eine Disziplinarstrafe, durfte aber in der Bundeswehr bleiben. (afp, taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen