: Wo sie Kunst machen
HfK-Hochschultage: Sa, 9. 2., 11 bis 21 Uhr, und So, 10. 2., 11 bis 20 Uhr. Infos: www.hfk-bremen.de
Von Jan-Paul Koopmann
Eine Entdeckungstour durch ihre Ateliers, Studios und Werkstätten verspricht die Hochschule für Künste und vermeidet dabei auffällig, von einem „Tag der offenen Tür“ zu sprechen. Das ist auch richtig so, denn die jährlichen „Hochschultage“ am Speicher XI in der Überseestadt haben tatsächlich so gar nichts von der sonst oft institutionalisierten Langeweile solcher Schauveranstaltungen.
Dafür sind die ausgestellten Arbeiten des hiesigen Künstler*innen-Nachwuchses zu interessant und das Programm erst recht: Diskussionen, Konzerte, Performances und Ausstellungen füllen beide Tage. Doch auch da, wo die Studiengänge Freie Kunst, Integriertes Design, Digitale Medien und Musik nicht eigens für dieses Wochenende produziert haben, gibt es bemerkenswerte Einblicke in den Normalbetrieb. Im direkten Vergleich entsteht eine extreme Spannung etwa zwischen den cartoonhaft-zeichnerisch geprägten Arbeiten der Klasse Kati Barath und den abstrakteren Materialschlachten der Schüler*innen von Stephan Baumkötter im Raum nebenan.
Der Gang über das Gelände ist nicht nur für angehende Studierende interessant (die hier auch Studienberatung bekommen), sondern bietet auch tiefere Einblicke in das, was die Bremer Kunst gerade beschäftigt. Die Klasse Rosa Baba präsentiert etwa ihre Ergebnisse der Plenumsreihe des letzten Semesters, die bereits über die Ausstellung in der Kunsthalle öffentliches Interesse erfahren und geweckt hat.
Besonders zur Geltung kommt die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kunst und Musik (eine Besonderheit der Bremer Hochschule), was sogar Professuren beinhaltet, die in beiden Bereichen zugleich angesiedelt sind. Neben der ästhetischen Vielfalt des Ausbildung ist das eben auch für das Veranstaltungsprogramm ein Gewinn. Und ob die kleine Konzertbühne inmitten der Metallwerkstatt nun Ausdruck von Platznot, Überfülle des Angebots oder einfach als Ort besonders geschäftiger Atmosphäre verstanden werden will – ist dann irgendwie auch egal. Stimmen tut’s jedenfalls alles.
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