: Die Verlassenen von Sindschar
Die Orte der Jesiden sind vom Krieg gegen den IS gezeichnet. Tausende Frauen und Kinder wurden vor vier Jahren verschleppt. Jesidische Schmuggler bemühen sich um ihre Befreiung
Die Bevölkerung Die etwa 800.000 Jesiden gehören zur Volksgruppe der Kurden. Sie sind jedoch keine Muslime, sondern bilden eine eigene Religionsgemeinschaft. Die Heimat der meisten Jesiden ist der Nordirak. Dort befindet sich nördlich von Mossul auch ihr religiöses Heiligtum, Lalisch.
Die Religion Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Sie nahm Glaubenselemente westiranischer und altmesopotamischer Religionen sowie von Juden, Christen und Muslimen auf. Jeside wird man ausschließlich durch Geburt. Niemand kann übertreten. Bei Ehen mit Nicht-Jesiden verlieren Gläubige ihre Religionszugehörigkeit.
Die Verfolgung In vielen Ländern werden Jesiden verfolgt. Viele Muslime sehen die Gemeinschaft als Sekte und ihre Mitglieder als "Teufelsanbeter" an.
Die Gewalt des IS Die Gewalt der sunnitischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gegen Jesiden im Nordirak löste weltweit Entsetzen aus. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte wirft dem IS Völkermord an den Jesiden vor. Tausende Frauen und Mädchen wurden als Sexsklavinnen verschleppt. (epd/taz)
Von André Liohn
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