Berliner Kulturinstitutionen gegen Rechts: Die Kunst bleibt frei!

Am Freitag wird die „Berliner Erklärung der Vielen“ präsentiert. Es ist eine Kampagne gegen die rechte Instrumentalisierung von Kultur.

Hinterkopf eines braunhaarigen Mannes vor zwei bunten Bildern in einer Ausstellung.

Mehr als eine symbolische Goodwillaktion: die bundesweite Kampagne „Erklärung von Vielen“ Foto: dpa

Mehr als 90 Berliner Kulturinstitutionen, deren Berliner und bundesweite Verbände und Organisationen haben die „Berliner Erklärung der Vielen“ gezeichnet.

Mit ihr soll der Zusammenhalt in Kunst und Kultur als Teil des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen rechtspopulistische sowie völkisch-nationale Strömungen artikuliert werden. Mit dieser Erklärung wollen sie ein gesellschaftspolitisches Signal setzen und in ihrer alltäglichen Praxis aktiv und nachhaltig für eine Haltung der Toleranz, der Vielfalt und des Respekts werben und arbeiten.

Gleiche Initiativen haben sich in Düsseldorf mit der „NRW-Erklärung der Vielen“ und in Hamburg mit der „Hamburger Erklärung der Vielen“ gebildet. Anlässlich der Veröffentlichung der Erklärung finden am Freitag an allen Standorten Pressekonferenzen statt.

Die „Erklärung der Vielen“ ist eine bundesweite Kampagne des Vereins Die Vielen e. V., die am 9. November 2018 startet und sich bundesweit in Aktionen, Veranstaltungen und Diskussionen artikulieren soll. Ziel ist es, den Austausch der Kulturinstitutionen und Aktiven in der Kulturlandschaft zu intensivieren und damit lokale und überregionale, selbst aktive Netzwerke anzuregen.

Für eine gerechte Gesellschaft

Gemeinsam werden sich die Unterzeichnenden und Unterstützer*innen mit zahlreichen weiteren Initiativen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen gegen Rassismus und andere Formen der Diskriminierung und für eine gerechte, offene und solidarische Gesellschaft einsetzen.

Es soll der Zusammenhalt gegen rechtspopulistische sowie völkisch-nationale Strömungen deutlich werden

In Berlin werden Holger Bergmann vom Verein Die Vielen und Kai Uwe Peter, Vorstand der Stiftung Brandenburger Tor, die Begrüßung und Moderation der Pressekonferenz übernehmen, die in den Räumlichkeiten des Max Liebermann Hauses stattfindet. Annemie Vanackere, Intendantin des HAU (Hebbel am Ufer), Dietmar Schwarz, Intendant Deutsche Oper Berlin, Kathrin Röggla, Vizepräsidentin Akademie der Künste, Lilian Engelmann, Geschäftsführerin neue Gesellschaft für bildende Kunst e. V., Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Vorstand Deutscher Bühnenverein, Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Deutscher Kulturrat, Shermin Langhoff, Intendantin Maxim Gorki Theater und Berndt Schmidt, Intendant Friedrichstadt-Palast beteiligen sich mit kurzen Statements.

Mag man die „Erklärung der Vielen“ zunächst als rein symbolische Goodwillaktion belächeln, so ist trotzdem festzuhalten, dass damit endlich ein deutliches Zeichen gegen die von rechts angestrebte Instrumentalisierung und Ideologisierung von Kunst und Kultur gesetzt ist. Es könnte unbedachte Sprech- und Denkverbote vereinzelter Akteure erübrigen, aus Furcht, der Rechten zu viel Raum zu geben und vermeintlich ­hilflose Bürger diskursiv im Regen stehen zu lassen.

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