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Wo es spannend wird

Vier Wahlen unter vielen, die es zu beobachten gilt

Arizona, Senat: Kyrsten Sinema (D) gegen Martha McSally (R)

Seit 1988 hat kein Demokrat mehr einen Senatssitz in Arizona gewinnen können. Das will Kyrsten Sinema ändern. Weit davon entfernt, eine progressiv-linke Demokratin zu sein – sie gehört eher zum konservativ-moderaten Flügel –, steht sie mit Martha McSally einer derzeitigen Kongress-Abgeordneten gegenüber, die noch in den Vorwahlen durch gelegentliche Kritik an Donald Trump auffiel, sich später aber dem Präsidenten annäherte. Der Ausgang der Wahl ist in den Umfragen völlig offen, die Analysten sehen Arizona mittlerweile als den einzigen Bundesstaat an, in dem die Demokraten einen Senatssitz hinzugewinnen könnten.

Florida, Senat: Bill Nelson (D) gegen Rick Scott (R)

In Florida hingegen haben eigentlich die Republikaner gehofft, im profillosen demokratischen Senator Bill Nelson, der sich um eine vierte Amtszeit bemüht, ein Opfer gefunden zu haben, um den Demokraten einen Senatssitz abzunehmen. Der ehemalige Gouverneur Rick Scott liegt dennoch in den Umfragen hinten, und Donald Trumps massive Attacken auf lateinamerikanische Migranten in den letzten Wochen dürften in diesem Fall zumindest bei den Hispano-Wählern Floridas nicht wirklich gut angekommen sein. Scott bemüht sich zwar, auch bei Fernsehauftritten zumindest einige Worte auf Spanisch zu sagen. Zu reichen scheint das nicht.

Georgia, Gouverneur: Stacey Abrams (D) gegen Brian Kemp (R)

Stacey Abrams versucht in Georgia, die erste schwarze Gouverneurin der USA überhaupt zu werden – und sie könnte es schaffen, wenn es ihr gelingt, gegen alle Widerstände die schwarze Wahlbevölkerung zu mobilisieren. Sie tritt für unter anderem bessere Waffenkontrollgesetze ein, für eine Reform des Justizsystems, erneuerbare Energien und Klimaschutz. Ihr republikanischer Konkurrent Brian Kemp ist laut taz-Korrespondentin Dorothea Hahn am besten beschrieben als „Trump-Klon mit Südstaatentouch“. Abrams liegt in den Umfragen zuletzt ganz knapp vorn.

Wisconsin, Gouverneur: Tony Evers (D) gegen Scott Walker (R)

Wisconsins amtierender republikanischer Gouverneur Scott Walker ist als einer der größten Feinde von Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechten der USA in die Geschichte eingegangen. ­Gegen seine Kahlschlagpolitik demonstrierten die Gewerkschaften wochenlang, es gelang sogar vor sechs Jahren, eine Abstimmung über seine Abwahl durchzusetzen, die er allerdings überstand. Vor zwei Jahren bewarb er sich erfolglos um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, seither sinkt sein Stern jedoch gewaltig. Mit Tony Evers könnte deshalb erstmals seit sieben Jahren wieder ein Demokrat den Bundesstaat regieren.

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