: Kandidatenkür erst im Frühjahr
Die CDU tut sich schwer, einen Herausforderer für Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zu finden
Roland Heintze, CDU-Landeschef
Nach der Absage der Wunschkandidatin Aygül Özkan will die Hamburger CDU erst im Frühjahr 2019 ihren Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl 2020 benennen. „Dann haben wir völlig rechtzeitig ein Jahr vor der Wahl die Frage gelöst“, sagte CDU-Landeschef Roland Heintze am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Er und Fraktionschef André Trepoll seien bei einer zweitägigen Klausurtagung im niedersächsischen Soltau (Landkreis Heidekreis) einstimmig von den Teilnehmern beauftragt worden, einen Vorschlag zu erarbeiten.
„Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen.“ Die Partei habe viele kluge Köpfe, es gebe keinen Grund, sich zeitlich unter Druck zu setzen. Bei der CDU-Tagung waren Landesvorstand, Ortsvorsitzende, Bürgerschaftsfraktion und Landesgruppe zusammengekommen. Gesucht werde bis zum Frühjahr nach einem Kandidaten, der gut ins Programmprofil der CDU passe und ein guter Herausforderer für Bürgermeister Peter Tschentscher, den Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten, sei, sagte der CDU-Landeschef Heintze.
Die frühere niedersächsische Sozialministerin Özkan, die von Heintze und Trepoll favorisiert worden war, hatte krankheitsbedingt vor einer Woche abgesagt. Aus gleichem Grund steht auch der ehemalige Hamburger Justiz- und Kulturstaatsrat Nikolas Hill nicht bereit, über den immer wieder als möglichen Spitzenkandidaten spekuliert worden war. Er spiele aber bei der Erarbeitung des Wahlprogramms „eine wichtige Rolle und wird dies auch weiterhin tun, soweit dies seine Gesundheit zulässt“, sagte Heintze.
Neben dem Fahrplan für die Kandidaten-Wahl beschäftigten sich die CDU-Politiker bereits mit ihrem Programm für die Bürgerschaftswahl. „Wir werden unser Programm künftig von den Lebenswelten der Wähler her denken: Was sind die Alltagsprobleme der Menschen?“, kündigte Heintze an. Die CDU wolle Antworten auf Probleme wie Wohnen, Mobilität und Sicherheit geben. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit der Metropolregion vor allem im Wohnungsbau und in der Wirtschaft verstärkt werden. Das Programm solle nach der parlamentarischen Sommerpause 2019 auf einem Parteitag beschlossen werden. (dpa)
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