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Geber stocken auf

Die vier Anrainerstaaten des Tschadsees sollen 1,9 Milliarden Euro erhalten

Von Eva Oer

Bei einer Geberkonferenz für die Krisenregion um den Tschadsee in Berlin am Montag und Dienstag haben die Teilnehmerländer nach Angaben des Auswärtigen Amts 2,17 Milliarden US-Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro) an Hilfsgeldern zugesagt. Das ist deutlich mehr als bei einer ähnlichen Konferenz in Oslo im vergangenen Jahr für die gebeutelte Region zusammengekommen war – insgesamt hat sich der Betrag etwa verdreifacht. Deutschland werde weitere 100 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereitstellen, teilte das Auswärtige Amt mit. 40 Millionen Euro sollen in Sicherheit und Prävention fließen.

In den Anrainerstaaten des Tschadsees, Kamerun, Tschad, Niger und Nigeria, leiden die Menschen unter den dramatischen Folgen des Klimawandels. Seit 1963 ist der Wasserspiegel des Tschadsees deutlich gesunken, er beträgt nur noch ein Zwanzigstel seiner ursprünglichen Größe. In der Region leben nach Schätzungen rund 50 Millionen Menschen, knapp 11 Millionen davon brauchen unter anderem wegen Hungersnöten und Dürre humanitäre Hilfe. Außerdem plagt vor allem der Terror der Extremistenorganisation Boko Haram die Länder.

Doch die Krise in der Region habe ihre Wurzeln nicht allein in Boko Haram, betonte Achim Steiner, Chef des UN-Entwicklungsprogramm UNDP am ersten Konferenztag. Die Islamistengruppe sei vielmehr ein Resultat der vielen Probleme in den Ländern selbst, wo Frustration über die Lebensbedingungen vorherrsche. UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock wies darauf hin, dass die Probleme der Region „exportierbar“ seien und auch deswegen dringend geholfen werden müsse. Am Beispiel Boko Harams habe man sehen können, wie sich der Terror verbreitet.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wies daraufhin, dass betroffene Länder beim Kampf gegen Boko Haram auch Menschenrechte achten müssten. Besonders kamerunische und nigerianische Sicherheitskräfte hätten nach den Recherchen der NGO dabei Menschenrechte von mutmaßlichen Kämpfern sowie der Zivilbevölkerung verletzt, mahnte Amnesty.

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