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Aachener Friedenspreis für Fake-CDU

Peng-Kollektiv legt Rüstungsindustrie und Medien herein, um Missstände anzuprangern. Mutig und witzig, findet die Jury

Sie alle fielen darauf rein: Die New York Times, Fox News und Radio Vatikan. Ein kleiner CDU-Ortsverband forderte vor etwa einem Jahr in einem Video Angela Merkel auf, Waffentransporte zu stoppen. Diesen Ortsverband aber gab es nie. Das Peng-Kollektiv, ein Zusammenschluss von Künstlern und Wissenschaftlern, hatte die Unionsmitglieder imitiert. Für diese und andere Aktionen wurde es am Samstag mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Auch die kolumbianische Menschenrechts- und Entwicklungsorganisation ConcernUniversal Columbia erhielt den internationalen Preis.

Für das Peng-Kollektiv seien die 2.000 Euro „eher ein symbolisches Preisgeld“, erklärte Jean, einer der Ini­tiatoren der Kampagne: „Aber uns hilft es wahnsinnig viel, erneut zu wissen, dass die breite Öffentlichkeit unsere Aktion unterstützt.“ Der ­Aachener Friedenspreis wird von etwa 50 kirchlichen, gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Gruppen sowie etwa 350 Einzelpersonen getragen. Ausgezeichnet werden in der Regel Bewegungen „von unten“.

Das Künstlerkollektiv Peng will zivilen Ungehorsam fördern und Missstände anprangern. Letzteres hat es mit seiner Kampagne gegen die Waffenlobby geschafft, etwa mit dem Rückruf aller Heckler-&-Koch-Waffen in den USA. Und weil Preise sich bekanntermaßen besonders gut eignen, um jemandem Gehör zu verschaffen, vergab das Kollektiv auch selbst einen: Der Friedenspreis der Waffenindustrie ging 2017 an Rheinmetall. Lisbeth Schröder

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