Österreichische Kinderbuchautorin: Christine Nöstlinger ist tot
Sie schrieb über 150 Bücher und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Nun ist Christine Nöstlinger im Alter von 81 Jahren gestorben.
Ihr Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt und zum Teil auch verfilmt. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählen der Hans-Christian-Andersen-Preis und der Astrid-Lindgren-Preis. Ihre Kinderbücher waren von einem antiautoritären Erziehungsstil geprägt. Wichtig war ihr immer der Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung.
Vor wenigen Wochen hatte Nöstlinger bekannt gegeben, dass sie keine Kinderbücher mehr schreiben wolle. „Meine eigene Kindheit ist schon eine historische und die meiner eigenen Kinder auch schon bald. Es ist alles sehr, sehr anders geworden, und ich verstehe es nicht mehr. Das heißt nicht, dass ich ein abfälliges Urteil über heutige Kinder hätte“, sagte Nöstlinger dem Magazin News.
Nöstlinger setzte sich auf humorvolle Weise mit Problemthemen auseinander. Sie schilderte Milieus realistisch, übte Sozialkritik und schreckte auch vor dem Dialekt nicht zurück. Nicht nur bei Kindern, auch bei Erwachsenen erfreute sich Nöstlinger großer Beliebtheit, etwa ihre Dialekt-Gedichtbände „Iba de gaunz oaman Kinda“ (1974), „Iba de gaunz oaman Fraun“ (1982) und „Iba de gaunz oaman Mauna“ (1987).
Die Autorin verfasste selbst Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke und arbeitete – unter anderem als Literaturkritikerin – für verschiedene Medien. In ihren auch in Buchform erschienenen Zeitungskolumnen zeigte sich das gesellschaftliche, politische Engagement der Autorin, die von 1997 bis 1998 Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“ war.
Das Kinderbuch „Maikäfer, flieg!“ über das Leben im nach dem Zweiten Weltkrieg zerbombten Wien wurde jüngst verfilmt. „Es ist Krieg. Es ist schon lange Krieg. Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, dass einmal kein Krieg war“, heißt es darin.
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