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Großes Herz für saubere Meere

Von Leonardo Pape

Die große Mehrheit der Deutschen will mehr Naturschutz für dieMeere und ein Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft. Das geht aus der neuen Naturbewusstseins­studie des Bundesumweltministeriums und Bundesamts für Naturschutz hervor, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.

Über 90 Prozent der Bevölkerung sehen den Plastikmüll in den Weltmeeren sowie die Verschmutzung durch Erdöl und radioaktive Abfälle als wichtiges Problem. Zudem wollen sich 92 Prozent darauf verlassen können, dass der Handel keine Fischprodukte von bedrohten Arten anbietet. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) forderte in Reaktion ein EU-weites Verbot von Mikroplastik in Gebrauchsprodukten.

Zweiter Schwerpunkt der Studie ist die Gentechnik in der Landwirtschaft. 93 Prozent der Befragten fordern die Kennzeichnung von tierischen Nahrungsmitteln, wenn die Tiere mit gentechnisch veränderten Produkten gefüttert wurden. Vier von fünf Befragten befürworten auch ein Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft. Schulze verweist auf die Vereinbarung da­rüber im Koali­tions­vertrag. Nun sei das Bundeslandwirtschaftsministerium gefordert, das Verbot umzusetzen.

Die Naturschutzorganisation WWF sagte zu der Umfrage, die Bürger überholten beim Meeresschutz „mit ihrer Einstellung die Politik“. Die Bundesregierung solle „die Ergebnisse ihrer eigenen Umfrage ernst nehmen“ und sich für einen „internationalen Pakt gegen die Plastikflut“ einsetzen.

Seit 2009 werden die Deutschen für die Naturbewusstseinsstudie alle zwei Jahre über ihre Einstellungen zu Natur und biologischer Vielfalt befragt. Die aktuelle, mittlerweile fünfte Befragung wurde Ende 2017 vorgenommen. (mit afp)

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