piwik no script img

SPD greift auch mal an

In der Diskussion über mögliche Missstände im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) greift die SPD ihren Koalitionspartner an. „Das für das Bamf zuständige Innenministerium steht seit 13 Jahren in der Führung von Unionsministern“, sagte Parteichefin Andrea Nahles der Bild. Sowohl der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière als auch der ehemalige Kanzleramtsminister und Flüchtlingskoordinator Peter Altmeier müssten im Innenausschuss des Bundestags Fragen beantworten. Es sei zu prüfen, „ob und wie die Kontrollen im Bundesamt ausgehebelt werden konnten“. Generalsekretär Lars Klingbeil sagte dem Spiegel, auch Kanzlerin Merkel trage „Verantwortung für die Zustände im Bamf“. Sie solle sich am Mittwoch während der Regierungsbefragung im Bundestags äußern.

Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit 1.167 Akten aus Asylverfahren, bei denen der Verdacht der Manipulation besteht. Am Freitag war zudem eine mutmaßliche Sicherheitslücke im Computersystem der Migrationsbehörde bekannt geworden. Der Tagesspiegel berichtete unter Berufung auf einen Revisionsbericht, dass 3.800 Bamf-Mitarbeiter die elektronischen Akten aus Asylverfahren maßgeblich verändern können. Eigentlich sollten nur wenige Mitarbeiter diese Rechte erhalten. (tsc)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen