: S-Bahn-Ärger auf der Agenda
Regierungsfraktionen fordern in der Bürgerschaft den Ausbau der S-Bahnen zwischen Altona und Harburg
Von Sven-Michael Veit
Die S-Bahn-Verbindungen in den Hamburger Süden verbessern wollen die Regierungsfraktionen SPD und Grüne. In der nächsten Sitzung der Bürgerschaft am kommenden Mittwoch legen sie dafür zwei Anträge vor. Zum einen soll auf den Linien S 3 und S 31 zwischen Harburg und Hauptbahnhof möglichst bald der Fünf-Minuten-Takt bis 21 Uhr verlängert werden.
Darüber hinaus fordern die beiden Fraktionen, die seit vielen Jahren diskutierte zusätzliche S-Bahn-Linie 32 auf den Weg zu bringen. Sie soll ab 2021 in den Hauptverkehrszeiten zwischen Altona und Harburg-Rathaus als dritte Linie im Zehn-Minuten-Takt fahren.
Die Verbindung zwischen Harburg und Hauptbahnhof ist eine der am stärksten genutzten S-Bahn-Linien Hamburgs. Seit dem Ausbau der Verbindung bis nach Stade Ende 2007 sind die Nutzerzahlen beständig gestiegen, obwohl auch der Nahverkehrszug Metronom diese Strecke bedient. An Werktagen nutzen mehr als 130.000 Passagiere den Abschnitt zwischen Harburg und Hauptbahnhof. „In keiner anderen Bahn in Hamburg müssen so viele Fahrgäste stehen“, heißt es zur Begründung im rot-grünen Antrag: „Es besteht also Handlungsbedarf.“
Die Verlängerung des Fünf-Minuten-Takts könnte schon zum Fahrplanwechsel im Dezember realisiert werden. Denkbar ist auch der baldige Einsatz von Langzügen mit neun statt sechs S-Bahn-Wagen. Die Einführung der S32 ist erst in etwa drei Jahren realistisch. Um drei Fahrten in einem Zehn-Minuten-Intervall abwickeln zu können, ist zuvor ein Ausbau der Infrastruktur notwendig: Weitere Weichen und Signale müssten her sowie zehn zusätzliche S-Bahn-Züge.
Die nötigen Investitionen in das Streckennetz werden auf 29 Millionen Euro geschätzt. Der Senat solle nun diese Ausweitung des Nahverkehrs vorbereiten und bis Ende Juni der Bürgerschaft einen Bericht übermitteln, heißt es in dem Antrag.
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