piwik no script img

Superhelden in „Avengers: Infinity War“Schöner Bart, Alter!

Klassentreffen der Superhelden: In „Avengers: Infinity War“ gibt es mehr Marvel-Comicfiguren denn je. Und einen unerwarteten Cliffhanger.

In „Avengers: Infinity War“ sind die Bewohner von Wakanda um „Black Panther“ bloß Gastgeber Foto: Walt Disney Studios

Bruce Banner (Mark Ruffalo) ist der menschlichste aller Superhelden. Nicht nur weil er sich zum unbeherrschten grünen Monster aufbläht, wenn er wütend wird, wie wir das alle ab und zu tun.

Nein, vor allem weil er im „Marvel Cinematic Universe“ (MCU) derjenige ist, der die dummen Fragen stellt. In „Avengers: Infinity War“ etwa verleiht er mit „Was, es gibt einen Ant-Man und einen Spider-Man?“ unser aller Konfusion über die zunehmend unübersichtliche Zahl von Superheroen Ausdruck.

Als Iron Man (Robert Downey Jr.) zugibt, dass er keinen Kontakt mehr zu Captain America (Chris Evans) habe und die Avengers sich aufgelöst hätten, staunt Banner: „Aufgelöst? Wie eine Band? Wie die Beatles?“ Wobei die letzte Referenz ihn fast älter erscheinen lässt als den nach eigenen Angaben 1.500 Lenze zählenden Thor (Chris Hemsworth).

In „Infinity War“ kommen mehr Helden der bisher 18 Filme des MCU zusammen denn je. Alte Bekannte wie Captain America und Thor tauschen händeschüttelnd Komplimente über ihre Bärte aus, die „Guardians“-Truppe um Chris Pratt liefert sich mit Tony Stark ein Duell in selbstgefälligem Humor, während Black Widow (Scarlett Johansson) und Bruce Banner sich verlegen zunicken.

Der Film

„Avengers: Infinity War“. Regie: Joe Russo, Anthony Russo. Mit Robert Downey Jr., Chris Hemsworth u. a. USA 2018, 149 Min.

Unterbrochen von Scharmützeln mit diversen CGI-Gestalten, gibt es das große Wiedersehen in Wakanda, wo die in „Black Panther“ zu Publikumslieblingen aufgestiegenen Helden und Heldinnen aber prompt auf die Gastgeberrolle reduziert werden.

Fremde Planeten und Hokuspokus-Action

Kurzum: Für fast zwei Stunden gleicht „Infinity War“ einer Art Klassentreffen, bei dem die Übervertrautheit zum Teil peinliche Züge annimmt – und das Erfolgsrezept der Kombination aus popkulturellen Anspielungen, fremden Planeten und Hokuspokus-Action zu ermüden beginnt.

Dann aber gelingt ein Cliffhanger, der im Tonfall mit all den Witzeleien bricht, dem bis dahin allzu steinernen Bösewicht Thanos (Josh Brolin) eine tatsächlich tragische Aura verleiht und das für unmöglich Gehaltene schafft: echte Spannung für „Infinity War. Teil 2“ zu erzeugen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!