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Geisel will Hertha im Stadion halten

Dem Innensenator zufolge würde Neubau neben dem Olympiastadion mehr Platz brauchen als gedacht

Von Stefan Alberti

Eine Entscheidung zwischen Umbau und Neubau steht weiter aus, aber dennoch hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus Neuigkeiten zum Olympiastadion: Ein Neubau in Stadionnähe brauche „wesentlich mehr Platz“, als in den im Sport­ausschuss des Parlaments präsentierten Plänen dargestellt war. Derzeit sei man dabei, „zu prüfen, was baulich und baurechtlich möglich ist.“ Für einen Umbau gebe es drei Varianten.

Geisel äußerte sich auf eine Frage von Stephan Standfuß (CDU) nach dem aktuellen Stand der Verhandlungen mit Hertha BSC. Der Fußball-Bundesligist ist seit Längerem unzufrieden damit, dass im Olympiastadion eine Laufbahn und damit mehrere Meter Abstand zwischen Fans und Spielfeld liegen. Hertha drängt auf einen Umbau oder einen kompakteren Neubau. Ohne Laufbahn aber gäbe es keine Leichtathletik-Wettkämpfe mehr wie die Europameisterschaft im August.

Zumindest eine Überlegung ist weiter ein Neubau außerhalb Berlins, konkret in Ludwigsfelde. Der Versuch, in der Vereinssatzung Berlin als unverrückbare Heimat der Hertha festzuschreiben, scheiterte im November bei einer Mitgliederversammlung. Die CDU-Fraktion äußerte sich später in einer Pressemitteilung enttäuscht darüber, dass anders als vom Senat angekündigt noch keine Ergebnisse der Verhandlungen mit Hertha vorliegen: „Derzeit kann der Eindruck entstehen, dass der Senat Hertha BSC am langen Arm verhungern lässt.“

Geisel sah das anders: „Wir haben ein großes Interesse, Hertha in der Stadt und im Olympiastadion zu halten“, sagte er. Ein Ausfall von Hertha als Hauptmieter – laut Geisel entfällt mehr als 50 Prozent der Stadionnutzung auf den Verein – sei „unangenehm bis sehr teuer“ für das Land. Derzeit will er keine Sympathien für die eine oder andere Variante äußern: „Das könnte dazu führen, dass Hertha und der Senat erneut übereinander statt miteinander reden.“

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