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Sozialticket auch mit Wohngeld

Senat vergrößert Beziehergruppe für den „berlinpass“ und will ihn künftig automatisch zuschicken

Von Stefan Alberti

Bedürftige sollen demnächst nicht mehr aufs Amt gehen müssen, um den viele Ermäßigungen mit sich bringenden „berlinpass“ zu bekommen. Nach den Vorstellungen des Senats soll er mit den Bescheiden zu Hartz IV oder Wohngeld automatisch nach Hause zugeschickt werden. „Wir hoffen, dass wir das bis zum nächsten Jahr mit den Bezirksämtern abgestimmt haben“, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Dienstag nach der Senatssitzung.

Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte zuvor eine Festlegung aus dem jüngst beschlossenen Doppelhaushalt 2018/2019 umgesetzt und das Sozialticket für Bus und Bahn ausgeweitet. Dieses verbilligte Monatsticket kostet 27,50 und damit nur rund ein Drittel des normalen Preises. Bislang war es Menschen vorbehalten, die Hartz IV, Sozialhilfe oder Asylbewerberleistungen erhalten. Ab dem 1. Februar sollen es auch jene kaufen können, die Wohngeld und SED-Opferrenten bekommen. Sie erhalten künftig ebenfalls den „berlinpass“, der die Basis für das Sozialticket ist.

Bislang gab es rund 550.000 erwachsene BerlinerInnen, die Anspruch auf einen „berlinpass“ hatten. Rund 400.000 beantragten ihn tatsächlich. Dass dieser Ausweis künftig zugeschickt wird, soll auch denen Ermäßigungen ermöglichen, die bislang gar nicht von dieser Möglichkeit wissen oder den Ämtergang scheuen.

Zu ihnen kommen nun rund 33.000 Wohngeldbezieher und rund 7.400 SED-Opfer. Laut Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) muss das Land für die künftig größere Gruppe möglicher Sozialticket-Nutzer rund 3,2 Millionen Euro zusätzlich an die BVG zahlen. Noch nicht umgesetzt ist die Ankündigung der Koalitionsfraktionen beim Haushaltsbeschluss, dass alle Kinder mit „berlinpass“ nichts für ein Schülerticket bei Bus und Bahn zahlen müssen.

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